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Wissenswertes über Orchideen

Mit ihren edlen Blüten begeistern Orchideen und machen etwas Besonderes aus jedem Zuhause. Vielseitig in Form und Farbe finden sich immer mehr Sorten im Angebot. Die Pflanzen werden als Königinnen der Topfpflanzen bezeichnet und faszinieren seit Langem durch ihre unvergleichliche Schönheit. Viele Orchideen-Arten wurden erst durch den Mut und die Abenteuerlust begeisterter Naturforscher entdeckt. Diese zogen los und gingen so manches Risiko ein, bis sie fündig wurden. Die ersten orchideenartigen Gewächse entwickelten sich vor über 60 Millionen Jahren in Indonesien. Hier wuchsen sie noch am Boden, bevor die Entwicklung als Aufsitzerpflanze begann. Aus der epiphytischen Lebensweise resultiert der geringe Bedarf an Feuchtigkeit und die Ansprüche an die Durchlässigkeit und Konsistenz des Bodens. Hoch oben auf den Bäumen des Regenwaldes sitzen die besonderen Pflanzen, um ausreichend Sonne und Schatten zu bekommen. Mit einem Teil der Wurzeln klammern sich die tropischen Gewächse an Äste und die anderen Wurzeln ragen in die Luft. Dies bedeutet, dass Orchideenwurzeln am ursprünglichen Standort nicht im Boden stecken. Orchideen gießen sollte daher mit Bedacht durchgeführt werden. Weiter ist es gut, wenn Sie einen Topf verwenden, der den Wurzeln nicht zu viel Raum lässt, denn die Exoten sind sehr genügsam und benötigen wenig Erdvolumen. Die Zimmerpflanze benötigt selten einen neuen Topf, oft reicht es, das Substrat zu wechseln. Mit dem richtigen Wissen können Sie einfach Orchideen pflegen und genießen. Lesen Sie hilfreiche Tipps auch in unserem Orchideenberater zum Downloaden.

Orchideen pflegen

Es ist wichtig, die Herkunft oder Art zu kennen, um die Bedürfnisse zu verstehen und die Schönheiten richtig zu pflegen. Das Thema Orchideen ist sehr umfangreich, denn jede Gruppe hat seine individuellen Ansprüche. Mit der richtigen Pflege können Sie die zauberhaften Zimmerpflanzen lange genießen und mit etwas Glück erneut zum Blühen bringen. Aber Orchideen Pflege ist kein Hexenwerk und mit etwas Geduld erleben Sie die Faszination der wertvollen Pflanzen. Schnell wird eine Leidenschaft geweckt und die Anzahl an Orchideen auf der Fensterbank steigt stetig. Wichtig ist, das richtige Gespür beim Orchideen Standort und Orchideen gießen.

Orchideen Standort

Wichtig bei der Orchideenpflege ist der Standort. Die Schönheiten bevorzugen ganzjährig einen hellen Standort im Haus. Vermeiden Sie aber direkte Sonneneinstrahlung, wie sie auf der Südseite im Sommer herrscht. Leicht gibt es Blattverbrennungen durch zu intensive Strahlung. Achten Sie darauf, dass die Temperatur nicht unter 18 °C fällt und eine hohe Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 % besteht. Somit ähneln die Bedingungen den Verhältnissen der Heimat. Hat die Pflanze den richtigen Standort, ist es wesentlich, dass Sie die Blume regelmäßig gießen, düngen und gelegentlich umtopfen.

Orchideen gießen

Für die Vitalität der besonderen Pflanzen ist es wichtig, dass Sie die Orchideen richtig gießen. Meist ist es ausreichend, wenn Sie die Exoten einmal pro Woche mit Wasser versorgen. Der Wasserbedarf ist jedoch auch vom Orchideen Standort abhängig. Gießen Sie Ihre Orchideen sehr sparsam mit zimmerwarmem, abgestandenem Wasser. Bei Bedarf können Sie den Wurzelballen in kalkarmes Wasser, vorzugsweise Regenwasser, tauchen. Der Vorteil beim Tauchen ist, dass die besonderen Pflanzen innerhalb kurzer Zeit die notwendige Flüssigkeit aufnehmen und ein erneutes Gießen in weiten Abständen erfolgen kann. Stellen Sie den Topf zum Abtropfen auf die Spüle und erst wenn das überschüssige Wasser abgelaufen ist, kann die Pflanze zurück an den bisherigen Standort. Die Wurzeln dürfen nie im Wasser stehen, dies kann schnell zur Fäulnis führen. Daher ist es wichtig, dass Sie sorgfältig die Orchideen Pflege durchführen und im Übertopf oder Untersetzer nie Gießwasser verbleiben sollte. Eine Orchidee toleriert eher Trockenheit als stauende Nässe, daher ist das richtige Maß für den Erfolg wesentlich. Vertrocknete Wurzeln erkennen Sie daran, dass die Spitzen nicht mehr grün sind und nach einem Tauchbad auch weiterhin braun und trocken bleiben.

Unser Gärtnertipp: Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit besprühen Sie Ihre Schönheiten alle 2 bis 3 Tage mit temperiertem Wasser. Achten Sie darauf, dass Sie nie die Blüten benetzen, sondern nur direkt die Blätter besprühen. Wie viele andere Zimmerpflanzen auch, sollten Sie nie mit kalkhaltigem Leitungswasser gießen. Verwenden Sie vorzugsweise weiches Wasser beim Orchideen gießen. Durch hohe Luftfeuchtigkeit verbessern Sie die Vitalität der Pflanzen das ganze Jahr über.

Andreas Wolf
Unser Zimmerpflanzen-Experte

Orchideen düngen

Für eine dauerhafte Freude ist es wichtig, dass Sie die Blühpflanzen regelmäßig düngen. Um Schäden an den Wurzeln vorzubeugen, ist es wichtig, dass Sie ausschließlich speziellen Orchideendünger verwenden. Orchideendünger enthält die notwendigen Nährstoffe und ist speziell auf die Bedürfnisse der Zimmerpflanze zugeschnitten. So ist die Nährstoffversorgung einfach sichergestellt. Düngen Sie die Zimmerpflanze einmal wöchentlich während der Hauptwachstums- und Blühphase. Häufigeres Düngen schadet der Topfpflanze und die Wurzeln leiden. Dosieren Sie den Dünger genau nach der Angabe auf dem Etikett der Düngerflasche und den Ansprüchen der jeweiligen Art. Leicht in der Handhabung sind Düngestäbchen. Geben Sie diese nach dem Wässern in den Topf und versorgen so die Pflanzen für viele Wochen mit den wichtigsten Nährstoffen.

Orchideen umtopfen

Der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen Ihrer Orchideen hängt von der Art ab. Grundsätzlich wird nur umgesetzt, wenn die fleischigen Wurzeln aus dem bisherigen Topf herausragen. Bei blühenden Orchideen sollten Sie auf ein Umtopfen verzichten. Optimal ist ein Substratwechsel im Spätsommer oder im Frühjahr. Verwenden Sie nur bei sehr üppig gewachsenen Exemplaren einen größeren Topf. Es ist auch möglich, nur die Erde auszutauschen und den alten Topf wieder zu benutzen. Oberhalb des Substrats hat die Pflanze meist spezielle Wurzeln, die sogenannten Luftwurzeln. Belassen Sie diese Luftwurzeln möglichst am Stock, lediglich abgestorbene Wurzeln können Sie entfernen. 

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Umtopfen von Orchideen: 

  • Tauchen Sie den Kulturtopf vor dem Umtopfen in einen mit Wasser gefüllten Eimer. Mit der Tauchmethode stellen Sie sicher, dass der Wurzelballen völlig feucht ist. 
  • Lösen Sie das alte Substrat vorsichtig von den Wurzeln. Entfernen Sie tote Wurzeln mit der Hand oder einer scharfen Schere. 
  • Schonen Sie vitale Wurzeln und schneiden Sie diese nicht ab. 
  • Stellen Sie den Wurzelballen so in den Topf zurück, dass alle Wurzeln im Topf sind, jedoch das Herz der Pflanze mit der Topfkante abschließt. 
  • Füllen Sie vorsichtig Orchideenerde zwischen die Wurzeln und klopfen immer wieder mit dem Topf auf die Tischkante. 
  • Achten Sie darauf, dass das frische Substrat in alle Hohlräume zwischen den Wurzeln gelangt. 
  • Gießen Sie die umgetopften Exemplare erst nach einer Woche. 
Nach dem Umsetzen in frisches Substrat bildet die Pflanze schnell neue Blätter und Blütenrispen. Umtopfen ist neben dem Orchideen gießen eine der wichtigsten Maßnahmen bei der Orchideen Pflege. 


Vitale Orchideen benötigen alle 2 bis 3 Jahre ein neues Substrat. Verwenden Sie für Ihre Orchideen ausschließlich Orchideenerde. Dieses Substrat ist sehr locker, luftdurchlässig und ideal für die Wurzeln. Mit der Mischung aus Sphagnum-Moos und Pinienrinde erhalten Sie die idealen Bedingungen für die zauberhaften Exoten und verhindern Staunässe und somit Wurzelschäden. In dem richtigen Substrat bilden Phalaenopsis und Co. schnell neue Wurzeln und blühen zuverlässig. Das alte Substrat können Sie auf den Kompost geben oder als Mulch im Garten verwenden. Regelmäßiges Umtopfen gehört zur Orchideenpflege und sichert den Raritäten die besten Bedingungen für Wachstum und Blütenfülle. Achten Sie auch nach dem Umtopfen auf den idealen Orchideen Standort.

Gärtnertipp: Im Vergleich zu anderen Pflanzen ist die Gruppe der Orchideengewächse nicht so fest im Substrat verwurzelt. Daher ist ein Umtopfen mit Fingerspitzengefühl notwendig. Nach dem Umpflanzen ist nur wenig Pflege nötig. Der Standort für die umgetopfte Orchidee sollte zunächst hell und warm sein. So kann sich die Pflanze schnell im frischen Orchideensubstrat oder neuen Topf etablieren. In Blumenerde gedeihen Orchideen gar nicht, da die Struktur zu wenig Luft im Wurzelbereich zulässt. Blumenerde ist somit zum Umtopfen völlig ungeeignet. Verwenden Sie ausschließlich spezielle Orchideenerde.

Orchideen in einen Topf pflanzen

Häufig stehen Orchideen in der Gärtnerei in durchsichtigen Töpfen. Vor allem bei der beliebten Zimmerpflanze, der Schmetterlingsorchidee, ist in den Luftwurzeln Chlorophyll enthalten. Dieser Baustein ist für die lichtabhängige Photosynthese zuständig. Durch transparente Töpfe können die Orchideen über die Luftwurzeln, zusätzlich zu den Blättern, Photosynthese betreiben. Übertöpfe sind dekorativ, für üppiges Wachstum sind jedoch die transparenten Töpfe optimal. Achten Sie auf den richtigen Topf bei der Orchideenpflege.

Orchideen-Arten

Bisher sind über 30.000 verschiedene Arten bekannt. Weltweit werden die Exoten aufgrund ihrer Fülle an Farben und Formen geschätzt. Botaniker entdecken in der Natur immer wieder Neuheiten und durch aufwändige Züchtungen entstehen neue Sorten. Besonders in der Gattung Phalaenopsis bereichern seit ein paar Jahren unzählige Formen das Sortiment. Phalaenopsis Orchideen überzeugen vor allem durch ihren geringen Anspruch an die Pflege und ihre langanhaltende Blüte. Ohne große Orchideenpflege kommt es zu einer erneuten Blüte in den kommenden Jahren. Jede Orchideen-Art hat seine Besonderheit und ist auf der Fensterbank ein Gewinn für Ihr Zuhause.

Die beliebtesten Orchideen neben der Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis) sind:


Orchideen Schädlinge & Krankheiten

Bei richtigen Bedingungen und optimaler Pflege sind Orchideen langlebige Gewächse. Nachfolgende Probleme können dennoch auftreten: 

Schild- und Wollläuse 

Vor allem in Phasen mit weniger Licht und geringerem Zuwuchs sind Orchideen anfällig für Schild- und Wollläuse. Versuchen Sie die Läuse von den Blättern zu entfernen und stärken Sie die Orchidee mit einem Stärkungsmittel. So werden die Abwehrkräfte auf natürliche Art und Weise gestärkt. Unterstützend helfen auch paraffinölhaltige Mittel dabei, die Schädlinge zu bekämpfen. 

Rote Spinne 

Das betroffene Laub ist mit einem feinen Gespinst überzogen. Bei genauer Betrachtung sind kleine helle Flecken erkennbar. Bei starkem Befall mit der roten Spinne ändert sich die Laubfarbe von grün zu gelb. Bei Anfangsbefall kann ein Abbrausen mit Wasser und ein konsequentes Besprühen helfen, denn der Schädling ist besonders bei trockener Heizungsluft anzutreffen. 

Spinnmilben 

Die befallenen Blätter weisen an der Oberseite silbrige Punkte auf und auf der Blattunterseite sind Gespinste sichtbar. Vor allem bei trocken-warmer Witterung treten Spinnmilben an Orchideen auf. Meist reicht es aus, die Zimmerpflanzen mit Wasser abzubrausen und mit Pflanzenstärkungsmittel zu behandeln. Diese Bio Aktiv-Mittel enthalten natürliche Pflanzenextrakte, die zur Vitalisierung der Orchideen beitragen. 

Blattläuse 

Vor allen in Phasen mit weniger Licht und bei geschwächten Exemplaren ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Befall durch Blattläuse vorkommt. Mit ihren Mundwerkzeugen stechen die Schädlinge das Blattgewebe an. Zunächst ist der Befall an jungen Zweigen erkennbar. Die Bekämpfung erfolgt analog zum Spinnmilbenbefall. 

Gelbe, trockene Blätter 

Werden Orchideen-Blätter gelb und fallen ab, ist dies in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Meist handelt es sich hierbei um einen normalen Blattabwurf. Es ist ein natürlicher Vorgang, solange nicht übermäßig viele Blätter gelb werden. Vor allem in der dunklen Jahreszeit verlieren Orchideen das ein oder andere Blatt und neue Blätter erscheinen. 

Gelbe, faulende Blätter 

Werden an der Orchidee Blätter gelb und keine neuen wachsen mehr nach, dann leidet die Orchidee mit größter Wahrscheinlichkeit unter der Stammfäule. Die Blätter werden in einem solchen Fall bereits vom Ansatz her gelb und faul. Häufig ist bereits der Stamm insgesamt faulig. Meist sind Bakterien die Ursache, die mit dem Gießwasser übertragen wurden. Begünstigt wird die Stammfäule durch stehendes Wasser, das sich im Herzen der Orchideen oder den Blattachseln festgesetzt hat. Meisten sind die Raritäten leider nicht mehr zu retten. Achten Sie bei der Orchideenpflege auf folgende Punkte und vermeiden somit die Stammfäule: 

  • kein Wasser in das Herz der Orchidee gießen 
  • überschüssiges Wasser aus dem Übertopf abgießen 
  • Kulturtopf immer mit Abflussloch wählen
  • Orchideen ausschließlich in Spezialerde pflanzen

Zimmerpflanzen Schädlinge mit Lupe entdeckt
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Orchideen FAQ

Bei mehrtriebigen Orchideen schneiden Sie nach dem Verblühen über dem dritten Knoten ab. Aus der Verdickung treibt die Zimmerpflanze neu aus. Eintriebige Typen werden direkt beim Austrieb abgeschnitten. 

Nach 2 bis 3 Jahren Standzeit empfiehlt es sich Orchideen in frisches Substrat zu pflanzen. Meist ist die Erde nicht mehr geeignet und sollte ausgetauscht werden. Verwenden Sie ausschließlich Orchideenerde, diese ist ideal für die Orchideenwurzeln, speichert wenig Feuchtigkeit und lässt ausreichend Luft an die Wurzeln. 

Die Blütezeit variiert je nach Art. Die meisten Orchideen blühen von März bis Oktober. Blühwillig sind vor allem Schmetterlingsorchideen, die ganz­­jährig zur Blüte kommen können.

Je nach Art ist die Blühfreudigkeit unterschiedlich. Bei langer Blühpause kann eine Ruhephase bei 15 bis 18 Grad für 4 bis 6 Wochen helfen, neue Knospen zu bilden. 

Grundsätzlich hängt das Lebensalter von der Orchideen-Art ab. Vor allem Dendrobien können über 20 Jahre alt werden. 

Wer schreibt hier?

Mein Herz schlägt ganz besonders für alle pflegeleichten und umweltschonend produzierten Pflanzen.

Andreas Wolf
Unser Zimmerpflanzen-Experte

Fakten zu Andreas Wolf:

  • Studium: Techniker im Zierpflanzenbau
  • Im grünen Bereich tätig seit: 1996
  • Bei Pflanzen-Kölle seit: 2010
  • Aufgaben: Einkauf Zimmerpflanzen
  • Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Pestizid-Produktionsprogramm, biologische Pflanzenproduktion, Reduzierung von Plastik in der Umwelt

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