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Rosmarin pflanzen, pflegen und ernten

Passende Produkte: Rosmarin

Wissenswertes über Rosmarin

Botanischer Name:Rosmarinus officinalis, Salvia rosmarinus (seit 2020 der korrekte Name)
Weitere Namen:Rosmarin, Weihrauchkraut, Brautkraut
Verwendung:bedingt winterharte Staude, Gewürzpflanze, Pflanze für Balkon und Gefäß, Bienenweide
Herkunft:Küstenregionen des Mittelmeeres
Blütezeit:März bis Mai, teilweise eine zweite Nachblüte im Spätsommer
Blütefarben:verschiedene Blautöne
Besonderheiten:Die verholzende Pflanze hat eine lange Tradition und wird in vielen Regionen der Welt heute noch als Symbol für Schönheit, Liebe und ewige Freundschaft verehrt. Für viele Gerichte der mediterranen Küche, ähnlich wie Salbei und andere Kräuter, ist sie ein wichtiger Bestandteil. Bestens auch geeignet für einen Standort in der prallen Sonne.

 

Charakteristisch mit nadelförmigen Blättern und unvergleichlichem Duft ist Rosmarin an jedem Ort eine Zierde. Der immergrüne Halbstrauch findet nicht nur im Kräutergarten einen Platz, sondern kann als Gewürzpflanze im Topf auch auf Balkon und Terrasse bis in den Spätherbst stehen. Die pflegeleichte und robuste Pflanze kann ganzjährig beerntet werden und neben den aromatischen Nadeln sind die Blüten zum Frischverzehr oder Trocknen geeignet. Als Mitglied der Familie der Lippenblütler liefern alle Rosmarin-Arten wertvollen Nektar und dienen so als Nährgehölz für Bienen und andere Insekten. Alle Pflanzenteile sind reich an ätherischen Ölen und können außer zum Würzen von Speisen auch zum Aromatisieren von Essig und Ölen, zum Räuchern und vielem mehr verwendet werden. Als Besonderheit gibt es eine hängende Form (Rosmarinus officinalie `Prostratus`), die sich ideal zur Bepflanzung von Trögen und Töpfen eignet. Weiter gibt es als Raritäten Sorten mit größeren Blättern, weißen Blüten oder bizarrem Wuchs. Alle Sorten eignen sich für den heimischen Garten. Nachfolgend erfahren Sie die wichtigsten Pflegetipps.

Rosmarin pflegen

Das mediterrane Kraut ist absolut pflegeleicht und anspruchslos und benötigt lediglich einen regelmäßigen Verjüngungsschnitt sowie etwas Pflege in der kalten Jahreszeit. Auch wenn Sie kontinuierlich die Nadeln ernten, ist ein Rückschnitt für einen Neuaustrieb förderlich. Der Halbstrauch neigt zum Verholzen und der Austrieb neuer Triebe wird im Laufe der Zeit geringer. Daher ist es ratsam, den Strauch im Frühjahr in Form zu schneiden. Bei verringertem Wachstum im Spätsommer und Herbst sollten Sie den Strauch nicht mehr zu stark zurückschneiden.

Schneiden Sie die Triebspitzen bis knapp über dem alten Holz, so dass ein grüner Teil stehen bleibt. Zudem können Sie dünne und dürre Triebe entfernen und bei Bedarf etwas auslichten. Mit dem Rückschnitt wird die Pflanze angeregt, buschig auszutreiben und bereits in einigen Wochen können Sie erneut viele junge Triebspitzen schneiden. Bei Haltung im Kübel erfolgt der Schnitt analog.

Die Verwendung von Dünger ist prinzipiell nicht nötig. Als Winterschutz kann verrotteter Kompost dienen. Dieser schützt die Wurzeln vor tiefen Temperaturen und wirkt wie ein organischer Dünger über viele Monate. Möchten Sie das Würzkraut düngen, so empfehlen wir den Einsatz von Kölle Bio Dünger.

Rosmarin Standort

Als Mittelmeerpflanze liebt das mediterrane Kraut einen warmen, geschützten Standort im Garten. Am optimalen Platz kann der Strauch bis zu 2 m hoch werden. Idealerweise steht das beliebte Küchenkraut in der Nähe von Mauern und Hauswänden und profitiert so von der Wärmespeicherung. Überhaupt ist der eigene Kräutergarten in der Nähe des Hauses sehr praktisch, da Sie direkt nach der Ernte die Blätter frisch verwerten können. In rauen Lagen ist der immergrüne Halbstrauch nur bedingt winterhart und es ist besser, wenn Sie das Kraut in einem Topf anpflanzen. Als Kübelpflanze können Sie das Würzkraut in Phasen mit Temperaturen unter -5 °C an einem frostfreien, hellen Platz überwintern. So stellen Sie sicher, dass die Pflanze nicht zu stark leidet und zurückfriert. Das Substrat darf nicht völlig austrocknen, ein Gießen alle 3 bis 4 Wochen ist notwendig. Weiter ist ein Umtopfen direkt nach dem Kauf förderlich für die Entwicklung. In einem kleinen Topf kann die Staude sich nur wenig entwickeln und leidet auf Dauer.

Rosmarin benötigt einen gut durchlässigen Boden, magere Erde ist optimal. Staunässe und zu viel Humus werden nicht toleriert. An Standorten mit schwerem, lehmigem Boden ist eine gute Bodenvorbereitung vor dem Pflanzen wichtig. Verwenden Sie hierfür feinen Kies und Sand für eine gute Drainage. Nur am richtigen Standort wird der Stauch sich wohl fühlen und für viele Jahre wachsen und gedeihen.

Rosmarin gießen

Direkt nach dem Einpflanzen ist ein durchdringendes Wässern wichtig. Die Wassermenge hängt wesentlich von der Größe des Wurzelballens und der Bodenfeuchtigkeit ab. Als Faustregel gilt jedoch, dass pro Exemplar 3 bis 5 Liter Wasser gegeben werden können. Wiederholen Sie das Wässern je nach Sonneneinstrahlung und Niederschlag in den ersten 3 bis 4 Wochen einmal pro Woche. Hat sich Ihre Würzpflanze etabliert und neue Wurzeln gebildet, ist ein Gießen nur in äußerst heißen und niederschlagsarmen Phasen nötig. Staunässe wird nicht toleriert und sollte vermieden werden.

Rosmarin pflanzen

Rosmarin ist anspruchslos und wächst auf kargen, sandigen Böden. Bei der Pflanzung im eigenen Garten sollte das Pflanzloch doppelt so groß sein wie der Topfballen. Auf Böden, die zur Staunässe neigen, ist eine Drainageschicht aus Sand oder Kies hilfreich. Für ein gutes Anwachsen geben Sie hochwertige Pflanzerde in das Pflanzloch. Mit einer Gabe Naturdünger fördern Sie das Bodenleben. Grundsätzlich ist bei der Rosmarinpflege auf einen Standort mit durchlässiger Pflanzerde zu achten. Kalkhaltige Böden sind, wie für viele andere Kräuter, ideal. Die Ansprüche des Würzkrautes an den Boden sind sehr gering, ein pH-Wert von 5 bis 8 ist gut. Der Rosmarinanbau auf dem Beet im Freien ist nur in klimatisch begünstigten Regionen optimal. Oft leiden die mediterranen Geschöpfe unter zu hoher Bodenfeuchtigkeit oder Dauerfrost und Wintersonne.

Aussaatkalender für Kräuter
Töpfe, Bakonkästen und Körbe mit Kräutern auf Balkon

Rosmarin überwintern

Das Würzkraut ist nur bedingt frosthart und benötigt im Winter einen geschützten Platz oder ausreichend Winterschutz. Als Winterschutzmaterialien eignen sich Vlies oder Reisig. Im milden Weinbauklima und im Schutz von Mauern und Hauswänden können Rosmarinpflanzen draußen viele Jahre alt werden. Als Mittelmeerpflanze bevorzugt der Strauch trockenen Boden und Temperaturen im Winter von maximal – 5 °C. Extreme Kälte und Feuchtigkeit setzen Rosmarin zu und die Pflanze leidet. Die Frosttoleranz hängt stark vom Alter der Pflanze, dem Standort, der Pflanzensorte und den Witterungsbedingungen ab.

Pflanzen für den Winterschutz mit Jutegewebe schützen

Rosmarin ernten & verwerten

Verwenden Sie für den Schnitt am besten eine Schere oder ein scharfes Messer. Schneiden Sie regelmäßig die grünen Triebe ab, so wird ein zu starkes Verholzen vermieden. Auch wenn Sie das Gewürz nicht benötigen, sollten Sie regelmäßig schneiden. Nur durch den richtigen Schnitt baut sich die Staude schön in der Form auf und aus dem etwas verholzten Teil treiben wieder frische Triebe. Wichtig ist, dass Sie nie ins alte Holz schneiden, da ein Neuaustrieb nur schwerlich erfolgt. Ist die Kräuterernte für die Vorratshaltung gedacht, ist ein sonniger, trockener Tag am besten. Kurz vor dem Mittag sind die Triebe trocken und die Konzentration an ätherischen Ölen ist am höchsten. Ganze Zweige werden an einem schattigen, trockenen Platz kopfüber aufgehängt. Neben den nadelförmigen Blättern können Sie auch Rosmarinblüten ernten. Diese sind aromatisch und dekorativ auf vielen Gerichten. Neben dem Frischverbrauch in der Küche können Sie Rosmarinzweige in Essig oder Öl einlegen, Salz aromatisieren oder getrocknet für Tee, Bäder und Duftsträuße verwenden. Die besten Tipps zur Kräuterernte lesen Sie in unserem Blogbeitrag.

Rosmarin ernten mit Schere
Rosmarin Tee

Rosmarin Schädlinge & Krankheiten

Die in allen Pflanzenteilen enthaltenen ätherischen Öle sorgen dafür, dass Schädlinge selten vorkommen.

Blattläuse

Blattläuse saugen vor allem am jungen Austrieb von Rosmarin und durch das Absondern der Tiere kommt es zum Befall mit Rußtaubelag. Schneiden Sie die befallenen Stellen großzügig ab und entsorgen Sie die Zweige über den Hausmüll. Kurative Behandlungen mit Bio Aktivmitteln bewirken eine Vitalisierung der Pflanzen.

Schildläuse

Auffällig werden Schildläuse am Rosmarin durch schildförmige Gebilde an den Blattadern. Darunter befinden sich die Läuse, diese saugen an den Pflanzen. Durch das Absondern der Tiere kommt es zum Befall mit Rußtaubelag. Beim ersten Befall sollten Sie die Pflanzen isoliert aufstellen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Versuchen Sie die Schildläuse mit einer Pinzette zu entfernen und stärken Sie die Pflanzen mit Bio Pflanzenkur. Durch den Einsatz von Nützlingen (natürliche Gegenspieler) lassen sich Schildläuse gut bekämpfen.

Echter Mehltau

Die Pilzerkrankung tritt häufig bei warmen, trockenen Temperaturen auf und befällt vor allem die Blattoberfläche und die Stiele von Rosmarin. Der weiße Belag ist abwischbar und breitet sich bei optimalen Bedingungen schnell aus. Entfernen Sie die befallenen Triebe großzügig und behandeln die Pflanzen mit Bio Aktivmittel für mehltau- und pilzanfällige Pflanzen. Spezielle Pflanzenextrakte stärken die Zellwände und verhindern dadurch einen erneuten Befall. Besprühen Sie die Pflanze wöchentlich tropfnass. Auch bei einem zu warmen Standort im Winterquartier kann es zum Befall mit Echtem Mehltau kommen.

Falscher Mehltau

Vor allem in Phasen mit feuchter, kalter Witterung kann Falscher Mehltau Rosmarin schädigen. Die nadelartigen Blätter sind mit weißen, hartnäckigen Belägen befallen und müssen durch einen radikalen Rückschnitt entfernt werden. Für eine Behandlung mit Bio Aktivmittel ist der frühe Vormittag der richtige Zeitpunkt, denn so trocknet das Stärkungsmittel vor der Nacht.

Gelbe Nadeln

Häufig sind gelbe Nadeln an Ihrem Rosmarin ein Zeichen, dass das Würzkraut zu nass steht. Ist der Standort der Pflanze  zu schattig oder wurde zu viel gegossen? Bei Bedarf können Sie die Staude an einen sonnigeren Ort pflanzen oder für einen Wasserabzug im Pflanztopf sorgen. Wichtig ist bei der Pflege auch ein bedarfsorientiertes Düngen.

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Rosmarin FAQ

Für Rosmarin gibt es eine Vielzahl von Bedeutungen. Die wichtigsten sind neben ewiger Freundschaft auch Beständigkeit und Treue.

Für sonnige Standorte können Sie das charakteristische Gewächs im Balkonkasten anbauen. So haben Sie das Würzkraut immer direkt zum Ernten in der Nähe. Der beste Zeitpunkt zur Balkonbepflanzung ist der Frühling. So können Sie das ganze Jahr über die frische Ernte in der Küche verarbeiten. Längerfristig wird der Platz im Balkonkasten jedoch zu knapp. Nach 1 bis 2 Jahren ist ein Verpflanzen notwendig. Daher ist eine Pflanzung in große Töpfe optimal.

  • Optimal sind alle Pflanzen, die einen sonnigen Standort bevorzugen. 
  • Die Gewächse sollten ähnliche Wasseransprüche haben. 
  • Gut zur Kombination eignen sich Lavendel oder Thymian.

Rosmarinöl eignet sich bestens zum Braten und verfeinern von mediterranen Gerichten. Verwenden Sie zur Herstellung hochwertiges Biopflanzenöl, wie beispielsweise Oliven- oder Sonnenblumenöl. Wichtig ist, dass Sie junge Triebe zum Einlegen in Öl verwenden und diese aus Bioanbau stammen.

Rosmarin eignet sich frisch geschnitten oder getrocknet zur Teezubereitung. Mit bereits wenigen frischen Trieben erhalten Sie einen würzigen Tee aus eigenem Anbau.

Rosmarinblüten sind dekorativ und für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten eine wertvolle Nährpflanze. Auch während der Blütezeit können die Nadeln verwendet werden. Meist kommt es zur Blüte von März bis Mai nach kühlen Wintertemperaturen, d.h., bei zu warmer Überwinterung kann die Blüte ausbleiben.

In Jahren mit wenig Niederschlag können Rosmarinpflanzen durch die Einstrahlung der Sonne vertrocknen. Ist die Erde gefroren oder zu wenig Feuchtigkeit im Boden vorhanden, so verdunsten die Nadeln das Wasser schneller, als es über die Wurzeln aufgenommen wird. Vor allem Exemplare im Topf sollten Sie im Winter nicht draußen lassen.

Neben der Möglichkeit das Kraut durch Samen zu vermehren, können Sie Stecklinge schneiden. Achten Sie bei Schnitt darauf, dass Sie möglichst Triebe entnehmen, die nicht zu weich sind, jedoch auch nicht verholzt.

Wer schreibt hier?

Als Bereichsleiter Bio Anbau schätze ich bei Pflanzen-Kölle besonders unseren Ressourcen- und Klimaschutz und unseren nachhaltigen Sortimente.

Quido Kleiner
Unser Kräuter- & Gemüse-Experte

Fakten zu Quido Kleiner:

  • Ausbildung zum Gärtnermeister, Fachrichtung Blumen- und Zierpflanzen
  • Im grünen Bereich tätig seit: 1979
  • Bei Pflanzen-Kölle seit: 1991
  • Aufgaben: Bereichsleiter Bio Anbau in den eigenen Gärtnereien, Planung und Entwicklung der Bio Sortimente, Einhaltung und Umsetzung der Bio Verordnung
  • Für diese Pflanzen schlägt mein Herz: Kräuter in all ihrer Vielfalt und Spathiphyllum (Einblatt)
  • Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: fachliche Kompetenz, Zuverlässigkeit, lange Haltbarkeit unserer Produkte, Glaubwürdigkeit.

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