Zimmerpflanzen düngen - alles Wissenswerte rund um die wichtige Pflegemaßnahme
Wieso sollten Sie Zimmerpflanzen düngen?
Pflanzenernährung ist ein sehr wichtiges Thema im Rahmen der Pflanzenpflege. Vor allem bei Zimmerpflanzen, die nur ein begrenztes Erdvolumen haben, ist Dünger wesentlich verantwortlich für Wachstum, Blütenbildung und Vitalität. Die Entwicklung von Pflanzen wird von folgenden Faktoren beeinflusst:
- Licht
- Temperatur
- Luft
- Wasser
- Substrat/Eigenschaften des Bodens
- Düngung
Je nach Pflanzenart variieren die Ansprüche. Für vitale Pflanzen im Haus und Garten sind daher optimale Bedingungen notwendig. Neben Wasser, Sauerstoff und Licht ist Dünger wesentlich für das Pflanzenwachstum. Nur durch regelmäßige Düngung vermeiden Sie bei Zimmerpflanzen Mangelerscheinungen und verhelfen dadurch zu Vitalität. Die bedarfsorientierte Ernährung von Grünpflanzen und blühenden Zimmerpflanzen ist somit eine wichtige Maßnahme im Rahmen der Pflanzenpflege.
Wissensfakt: Durch Düngermangel sind Zimmerpflanzen häufig geschwächt und anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Dünger ist mit Vitaminen und Mineralstoffen für den Menschen vergleichbar. Einige Zeit ist ein Fehlen der notwendigen Stoffe gut zu kompensieren. Im Laufe der Zeit entstehen Probleme und die Behebung ist mühsam.
Wann sollten Zimmerpflanzen gedüngt werden?
Das Düngen von Zimmerpflanzen sollte vor allem während der Wachstumsperiode erfolgen. Daher ist eine Düngung im Haus von März bis Oktober sehr wichtig. In weiteren Abständen können Sie Ihre Zimmerpflanzen im Winter düngen, denn das Wachstum ist reduziert und somit der Bedarf an Nährstoffen verringert. Im Winter sollten Sie blühende Zimmerpflanzen wie die Orchidee, den Weihnachtskaktus, die Azalee oder das Alpenveilchen während der Blütezeit im Abstand von 2 Wochen düngen.
Ausnahmen: Die Amaryllis wird nur während der Blüte gedüngt, beim Austrieb ist nur wenig Wasser und kein Dünger erforderlich. Weihnachtssterne enthalten im ersten Jahr nach dem Kauf ausreichend Dünger. Eine Düngung vom Weihnachtsstern ist nicht notwendig. Möchten Sie die blühende Zimmerpflanze für viele Jahre halten, können Sie im Abstand von 4 Wochen von November bis März düngen.
Unser Gärtnertipp: Da die Nährstoffe im Substrat der Zimmerpflanzen im Laufe der Zeit aufgebraucht sind, sollten Sie regelmäßig düngen. Zusätzlich ist es wichtig bei der Pflege der Topfpflanzen, dass Sie regelmäßig Ihre Pflanzen umtopfen.
Wie oft sollten Zimmerpflanzen gedüngt werden?
Für Pflanzenwachstum und Blütenbildung ist eine regelmäßige, gleichmäßige und bedarfsgerechte Düngung notwendig. Wie oft Sie Ihre Zimmerpflanzen düngen, hängt von der Pflanzenart und dem Zimmerpflanzendünger ab. Grundsätzlich gilt, je üppiger die Pflanze wächst, desto höher ist der Düngerbedarf. Für die Düngung von Topfpflanzen sind zwei Düngerformen erhältlich. Flüssigdünger werden in der Hauptwachstumsphase im Abstand von 14 Tagen ins Gießwasser beigemischt. Im Winter wird in weiteren Abständen gedüngt bzw. komplett ausgesetzt. Düngerstäbchen geben die Nährstoffe langsam an die Zimmerpflanzen ab. Daher ist die Anwendung alle 3 Monate ratsam. Die Langzeitdüngung erspart das regelmäßige Düngen und sorgt für gleichmäßige Verfügbarkeit der notwendigen Nährstoffe bei Topfpflanzen.
Wichtig beim Düngen von Topfpflanzen:
- Verwenden Sie den für die Pflanzenart empfohlenen Dünger.
- Flüssigdünger müssen dem Gießwasser beigemischt werden. Nie unverdünnt anwenden.
- Dosieren Sie den Dünger entsprechend der Packungsangabe.
- Düngen Sie regelmäßig und im vorgegebenen Abstand.
- Achten Sie darauf, dass die Erde der Topfpflanze nicht völlig ausgetrocknet oder zu nass ist, wenn Sie die Zimmerpflanzen düngen.
- Nach dem Düngen ist es wichtig, dass die Topfpflanzen gleichmäßig feucht sind.
- Frisch gekaufte Zimmerpflanzen müssen erst nach 4 bis 6 Wochen gedüngt werden.
- Direkt nach dem Umtopfen ist eine Düngung der Zimmerpflanzen nicht notwendig. Starten Sie mit der Düngung der Grünpflanzen nach 4 bis 6 Wochen. Vor allem während der Hauptwachstumsphase sollten Sie die Grünpflanzen düngen.
Unser Gärtnertipp: Langsam wachsende Arten wie beispielsweise Kakteen benötigen nur geringe Nährstoffgaben, hier kann der Abstand beim Düngen 4 Wochen betragen. Genaue Angaben zum Thema Düngen können Sie in unserem Pflanzen A-Z unter der jeweiligen Art nachlesen.
Welche Nährstoffe benötigen Zimmerpflanzen?
Pflanzen benötigen je nach Art und Alter eine Vielzahl an Nährstoffen, die in Hauptnährstoffe (Makronährstoffe) und Spurennährstoffe/Spurenelemente (Mikronährstoffe) unterteilt werden. Wichtige Hauptnährstoffe zum Wachstum von Zimmerpflanzen sind Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel, Calcium und Magnesium. Als Spurenelemente sind ebenfalls Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Chlor, Bor und Molybdän für die Topfpflanze wichtig.
Hauptnährstoffe bei der Pflanzendüngung und Mangelerscheinungen bei Zimmerpflanzen:
Stickstoff - N
- Wachstum und Vitalität
Mangelerscheinungen:
- helle Blattfarbe (Chlorose)
- braune Blattflecken (Nekrose)
- verringertes Wachstum
- erhöhte Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen
Phosphor - P
- steuert Zellfunktionen
- fördert Blütenbildung
- erhöht Krankheitresistenz
Mangelerscheinungen:
- schwache Blütenbildung
- teilweise rotviolette Verfärbung von Blättern
- geringeres Wachstum
Kalium - K
- steuert Stoffwechselvorgänge in der Pflanze.
- Mittels Kalium wird der Wasserhaushalt reguliert und Zellwände werden aufgebaut, Pflanze wird widerstandsfähig gegen Schädlingsbefall.
- notwendig auch für die Photosynthese.
Mangelerscheinungen:
- zunächst an alten Blättern sichtbar.
- Ränder werden hellgrün, später braun.
- Pflanze wirkt schlaff trotz ausreichend Feuchtigkeit.
- Weitere Tipps erhalten Sie im Pflanzendoktor zum Kaliummangel.
Magnesium - Mg
- elementarer Baustein des Blattgrüns (Chlorophylls)
- steuert Stoffwechselvorgänge in der Pflanze
Mangelerscheinungen:
- Ältere Blätter weisen rostbraune Flecken oder wolkenartige gelbe Flecken zwischen den Blattadern auf
Calcium - Ca
- nötig für Wachstum
- steigert Stabilität von Pflanzen
Mangelerscheinungen:
- Wachstumsstörungen, deformierte Knospen und Blätter.
- gelbe bis braune Flecken an älteren Blättern
- Besonderheit: Calcium wird nicht aufgenommen trotz ausreichendem Vorrat --> zu viel Ammonium im Boden hemmt die Calciumaufnahme
Schwefel - S
- nötig für den Eiweißaufbau und Stoffwechselvorgänge in der Pflanze
- beeinflusst die Widerstandkraft gegenüber Krankheiten und Schädlingen
Mangelerscheinungen:
- hellgrüne Verfärbung junger Blätter
- Wurzelwachstum ist gestört.
- Achtung: Bei zu hohem pH-Wert kann es zu Mangel kommen, da Schwefel dann nicht mehr aufgenommen werden kann.
Spurennährstoffe bei der Pflanzendüngung:
- Eisen (Fe)
- Mangan (Mn)
- Kupfer (Cu)
- Zink (Zn)
- Bor (B)
- Molybdän (Mo)
- Chlor (Cl)
Wissensfakt: Jedem einzelnen Nährstoff kommt bei der Pflanzenernährung eine spezifische Funktion zu. Wichtig für das Wachstum von Zimmerpflanzen ist das Vorhandensein der notwendigen Nährstoffe im richtigen Verhältnis. Dieses als Minimumgesetz bekannt gewordene Prinzip des Wissenschaftlers Justus von Liebig (1803-1873), beschreibt, wie das Pflanzenwachstum durch Ressourcen-Limitierung eingeschränkt wird. Alle Pflanzen benötigen verschiedene Nährstoffe, um gut wachsen zu können. Mangelt es an nur einem Element, wirkt sich dies wachstumshemmend auf die Pflanze aus, selbst dann, wenn alle anderen essenziellen Nährstoffe im Überfluss vorhanden sind.
Welche Qualitätseigenschaften sollten Dünger für Zimmerpflanzen haben?
Dünger enthalten Nährstoffe, die aus organischem, mineralisch-organischem oder rein mineralischem Ursprung stammen. Hochwertige Dünger sind ausgewogen in der Zusammensetzung der Haupt- und Spurennährstoffen und beinhalten ferner Mikronährstoffe. So sind Vitamine, Enzyme und Aminosäuren als wuchsfördernde organische Substanzen in Kölle´s Beste Flüssigdünger und Kölle Bio Flüssigdünger enthalten. Das Wurzelwachstum wird durch das im Dünger enthaltene Humat angeregt. Durch die Düngung mit hochwertigem Spezialdünger werden Ihre Zimmerpflanzen widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit, Schädlingen und Krankheiten. Die Qualität des Düngers ist westenlich für den Erfolg beim Zimmerpflanzen düngen.
Was ist der Unterschied zwischen mineralischem Dünger und organischem Dünger?
Organischer Dünger besteht aus natürlichen, organischen Stoffen. Bekannte organische Dünger sind Hornspäne, Stallmist oder Kompost. Für Zimmerpflanzen gibt es organischen Flüssigdünger, der gebrauchsfertig ist. Grundlage organischer Flüssigdünger sind häufig Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie (u. a. Vinassen). Die recycelbaren Naturmaterialien enthalten große Mengen an Stickstoffverbindungen, die sich für die Düngung von Zimmerpflanzen bestens eignen. Häufig sind Flüssigdünger organisch-mineralischen Ursprungs. Rein mineralischer Dünger ist für die Düngung von Topfpflanzen im Haus nicht notwendig. Diese Dünger wirken rasch, sind jedoch bei falscher Dosierung nicht nachhaltig und umweltfreundlich.
Wissensfakt: Werden organische Dünger ohne tierische Produkte hergestellt, können sie als vegane Dünger bezeichnet werden.
Welche verschiedenen Dünger gibt es für Zimmerpflanzen?
Grundsätzlich werden die im Handel erhältlichen Dünger nach ihrer Zusammensetzung unterschieden. Volldünger enthält die Nährstoffe NPK und somit drei Hauptnährstoffe, die elementar für Wachstum und Blütenbildung sind. Neben den NPK-Düngern für Zimmerpflanzen gibt es Spezialdünger, die auf die Bedürfnisse bestimmter Pflanzenarten abgestimmt sind. Diese enthalten je nach Gruppe die Nährstoffe in unterschiedlicher Zusammensetzung. Im Unterschied zu Volldünger kann ein Spezialdünger einen Hauptnährstoff auch nicht enthalten.
Wichtige Spezialdünger für Zimmerpflanzen:
- Orchideendünger: fördert Wuchs und die Blütenbildung (3+0+5,5)
- Azaleen, Hortensien- und Kameliendünger: ideal für alle Moorbeetpflanzen (4+4+6/0,02 Fe)
- Blumendünger mit Guano: für alle blühenden Zimmerpflanzen und Grünpflanzen geeignet (7+5+6 (+0.02MgO+0.02Fe))
- Grünpflanzen- und Palmendünger: Spezialdünger, der den Stoffwechsel verbessert und die Vitalität steigert (4+0+6)
- Bonsaidünger: fördert den kompakten Wuchs (3+0+5,5)
- Zitrusdünger: Spezialdünger mit Eisen für sattgrüne Blätter und reichen Fruchtansatz (3+0+4/+2Fe)
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Unser Gärtnertipp: Die Bezeichnung NKP-Dünger 6-4-4 bedeutet, dass der Dünger 6 % Stickstoff, 4 % Phosphor und 4 % Kalium enthält. Spezialdünger enthalten häufig Spurennährstoffe.
Flüssigdünger vs. Düngestäbchen
Zur Düngung von Zimmerpflanzen stehen verschiedene Formen an Dünger zur Verfügung. Folgende Düngerformen sind für Topfpflanzen möglich:
- Flüssigdünger
- Düngestäbchen
Beide Düngerformen enthalten die für das Wachstum notwendigen Nährstoffe. Sie unterscheiden sich lediglich in der Handhabung und im Aggregatszustand (fest/flüssig).
Flüssigdünger muss genau dosiert und dem Gießwasser beigemischt werden. Achten Sie darauf, dass nur richtig bemessene Düngermengen wirken. Bei zu hoher Dosierung kann es zu Wurzelschäden kommen. Wichtig bei der Düngung von Zimmerpflanzen mit Flüssigdüngern ist, dass Sie regelmäßig düngen. Niemals darf Flüssigdünger unverdünnt angewandt werden.
Düngestäbchen werden direkt in die Erde gesteckt. Achten Sie darauf, dass die Anzahl der Stäbchen je nach Topfgröße variiert. Bei kleinen Topfpflanzen reichen 1 bis 2 Düngestäbchen, bei Großpflanzen erhöhen Sie die Stückzahl entsprechend dem Erdvolumen. Stecken Sie die Düngesticks ca. 2 bis 3 cm tief in die Erde und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Nur bei guter Bodenfeuchtigkeit geben die feste Düngerform die Nährstoffe gleichmäßig abgeben. Gegenüber Flüssigdüngern bieten Düngestäbchen den Vorteil, dass sie über lange Zeit wirken und das kontinuierliche Nachdüngen entfällt. Düngesticks versorgen Topfpflanzen über einen Zeitraum von bis zu 3 Monaten mit Nährstoffen.
Vorteile von Flüssigdünger:
- Durch das Beimischen des Düngers zum Gießwasser ist der Dünger immer direkt für die Pflanze verfügbar.
- günstiger als Düngestäbchen
- wirkt direkt
Vorteile von Düngestäbchen:
- kein Abmessen der Düngermenge nötig
- Zeitersparnis, da das Nachdüngen entfällt
- wirkt lange
Zimmerpflanzen in Hydrokultur düngen
Zur Düngung von Hydrokulturpflanzen sollten Sie ausschließlich Spezialdünger verwenden. Kölle´s Beste Hydrokulturdünger ist ein Langzeitdünger in Granulatform, der die Hydrokulturpflanzen über 3 bis 4 Monate mit Nährstoffen versorgt. Der Spezialdünger fördert den Wuchs und die Blütenbildung. Weiter wird hartes Wasser durch Verwendung des Hydrokulturdüngers pflanzenfreundlich gemacht und schädliche Salzanreicherung vermieden. Achten Sie darauf, dass Kölle´s Beste Hydrokulturdünger nur zur Düngung von Zimmerpflanzen in Hydrokultur verwendet werden soll. Bei diesen Düngern handelt es sich um ein Granulat, welches wie ein Ionenaustauscher funktioniert. Die Abgabe der Nährstoffe funktioniert nur im Wasser und nicht in Erde.
Welche Hausmittel eignen sich zum Düngen von Zimmerpflanzen?
Neben den im Handel erhältlichen Düngern sind eine Vielzahl an Hausmitteln als Nährstofflieferant möglich. So werden Kaffeesatz, Eierschalen, Bananenschalen und Gemüsewaschwasser als Düngerersatz gehandelt. Grundsätzlich ist der Einsatz möglich, jedoch kann es durch die Hausmittel zu Schimmelbildung auf der Erde, unerwünschter Geruchsentwicklung, pH-Wert-Veränderung bis hin zur Übersäuerung des Bodens kommen. Im Unterschied zu Flüssigdüngern oder Düngestäbchen sind die Hausmittel in ihrer Wirkung recht unsicher und variieren in der Nährstoffzusammensetzung. Das Erdvolumen bei Topfpflanzen ist begrenzt und daher können die Hausmittel sich rasch nachteilig auswirken. Achten Sie beim Einsatz von Alternativen zur Düngung von Zimmerpflanzen darauf, dass nie Kochsalz im Wasser vorhanden ist und Sie möglichst mit Bio Produkten arbeiten. Abgestandenes Mineralwasser kann gut zum Gießen von Topfpflanzen verwendet werden.
Mein Herz schlägt ganz besonders für alle pflegeleichten und umweltschonend produzierten Pflanzen.
Fakten zu Andreas Wolf:
- Studium: Techniker im Zierpflanzenbau
- Im grünen Bereich tätig seit: 1996
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 2010
- Aufgaben: Einkauf Zimmerpflanzen
- Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Pestizid-Produktionsprogramm, biologische Pflanzenproduktion, Reduzierung von Plastik in der Umwelt