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Rittersporn pflegen, pflanzen und gießen - Tipps zu Delphinium-Arten

Rittersporn
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Rittersporn

Botanischer Name:Delphinium gradiflorum, D. elatum, D.-Cultorum-Hybriden, Delphinium belladonna hybrida
Weitere Namen:Stauden-Rittersporn, Hoher Rittersporn, Garten-Rittersporn, Großblütiger Rittersporn, Rittersporn-Hybriden
Verwendung:Solitärpflanze, Schnittblume, Rosenbegleiter, Insektenpflanze, Kübelpflanze
Herkunft:nördliche Hemisphäre
Blütezeit:Juni bis Anfang September (je nach Standort und Sorte)
Blütefarben:verschiedene Blautöne, weiß, violett, rosa, mit weißem Auge oder dunkler Mitte, einfach und gefüllte Blüten
Besonderheiten:Mit seinen üppigen Blüten und seiner stattlicher Größe schafft der Rittersporn eindrucksvolle Gartensituationen. Der Name leitet sich von der Form (Sporn) des hintersten Blütenhüllblattes ab. Neben den Kultursorten gibt es den wild wachsenden Acker-Ritterspron/Feld-Rittersporn (Consolidalis regalis), der sich als einjährige Pflanze am Feldrand selbst aussäen kann. Viele heute erhältliche Sorten gehen auf den Botaniker Karl Foerster zurück. Delphinium lässt sich einfach schneiden und hält gut in der Vase.

 

Rittersporne gehören zu den blühenden Klassikern im Sommer. Mit aufrechtem Wuchs und farbintensiven Blüten erfreuen die mehrjährigen Stauden Jahr für Jahr im Garten. Die Blütenstaude lässt sich vielseitig einsetzen und wirkt zauberhaft in Gruppen oder in Einzelstellung. Auch für Rosen ist die beliebte Pflanze ein idealer Partner. Bekannt ist vor allem Rittersporn in Blau, doch nachfolgender Beitrag soll zeigen, dass die Sorten- und Farbvielfalt weitaus größer ist. Die als Delphinium bezeichnete Art gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und gedeiht am besten an einem sonnigen Standort mit humoser Erde. Mit einer Vielfalt an Farben und einer Höhe von 30 cm bis 2 m lässt Rittersporn keinen Wunsch offen. Einfach blühende Arten sind dank langer Blütezeit eine wertvolle Nahrungsquelle für viele Schmetterlinge und andere Insekten.

Rittersporn pflegen

Neben der gleichmäßigen Bodenfeuchtigkeit ist es wichtig, dass Sie ausreichend düngen. Bewährt hat sich eine Düngung mit organischem Dünger im Frühling und eine Nachdüngung mit Bio Naturdünger von Juni bis Juli. Mit der zweiten Düngung werden das Bodenleben und die Humusbildung angeregt. Durch die bedarfsgerechte Abgabe des Düngers über Monate ist die Staude optimal versorgt und sie erfreut mit reicher Blütenfülle.

An hohen Ritterspornsorten empfiehlt es sich, sobald die Pflanzen 20 bis 25 cm hoch sind, Staudenringe anzubringen. So werden die stattlichen Blütenstiele vor Windbruch geschützt. Schneiden Sie nach der Blüte die Pflanzen auf 25 bis 30 cm zurück und bei optimalen Bedingungen kommt es im August ein zweites Mal zur Blüte. Die erste Blüte ist üppiger als die zweite Blüte und meist sind die Stiele zuerst höher. Schneiden Sie die verblühten Blütenrispen beim Rückschnitt im Sommer nicht zu tief ab, da der Rittersporn sonst nicht mehr austreibt. Förderlich ist nun eine regelmäßige Anwendung von Kölle Bio Pflanzenkur zur Stärkung der Sommerstaude. Dadurch wird die Anfälligkeit gegenüber Mehltau und anderen Pilzkrankheiten wesentlich verbessert. Im späten Herbst können Sie Delphinium knapp über dem Boden zurückschneiden. Die mehrjährige Staude überdauert mit Rhizomen und treibt nach dem Winter erneut aus. Eine dünne Mulchschicht mit Kompost kann um die Staude ausgebracht werden, jedoch ist die seit langer Zeit bekannte Staude aus Bauerngärten robust und sehr winterhart. Ein spezieller Winterschutz ist nicht notwendig. An staunassen Standorten kommt es am meisten zu Winterausfällen. Rittersporn im Topf kann mit Vlies geschützt werden. Wichtig hier sind ebenfalls die Vermeidung von zu viel Feuchtigkeit und ein völliges Austrocknen. Ein geschützter Standort im Freien ist optimal.

Unser Gärtnertipp: Bringen Sie direkt beim Austrieb im Frühjahr eine Schneckensperre aus. Dies ist zum Schutz der jungen Austriebe hilfreich. Vor allem in nassen Jahren, wenn der Schneckenbefall sehr stark ist, kann diese Vorsichtsmaßnahme notwendig sein. Bei Pflanzung im Topf ist die Gefahr bedeutend geringer. Tragen Sie zur Pflege und zum Schnitt möglichst Handschuhe, da der Pflanzensaft giftig ist.

Kathrin Setz
Unsere Stauden-Expertin

Rittersporn Standort

Wesentlich für eine gute Entwicklung der Gartenstaude ist ein sonniger, warmer und windgeschützter Standort. Vor allem bei hohen Sorten kann es sonst zu Windbruch der Blütenstiele kommen. Wenn möglich, sollte der Fuß des Rittersporns schattig stehen. Pralle Sonne an den Wurzeln ist nicht optimal. Bewährt hat sich eine gemischte Pflanzung, sodass Bodendecker oder flachwachsende Pflanzen vor den Rittersporn gepflanzt werden. Wichtig ist ferner ein humoser, nährstoffreicher Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,4 (leicht alkalisch).

Blühkalender für Stauden

Delphinium gießen

Im ersten Standjahr ist die Pflege des Hahnenfußgewächses wichtig. Bis neue Wurzeln gebildet wurden und sich der Rittersporn am neuen Standort etabliert hat, ist es wichtig, dass bedarfsorientiert gewässert wird. Kurz vor der Blüte hat die Gartenstaude einen hohen Wasserbedarf, daher kann je nachdem, ob Niederschlag fällt und wie groß die Pflanze ist, ein Gießen alle 3 bis 4 Tage notwendig sein. Pro Gießvorgang sind mindestens 5 Liter notwendig, denn kleine Gaben gelangen nicht bis in die Wurzelregion vor. Prüfen Sie vor einem erneuten Gießen, ob der Standort ausreichend abgetrocknet ist, denn stauende Nässe darf nie herrschen. Ein Zuviel an Feuchtigkeit schwächt die Pflanzen und das Einwurzeln wird erschwert. Optimal ist im Hochsommer ein Begießen am frühen Morgen. Vermeiden Sie das Gießen über Blatt oder Blüte, da unschöne Verbrennungen die Folge sein können. Gießen am Abend hat den Nachteil, dass Feuchtigkeit zu Pilzkrankheiten führen kann. Ein lehmiger-sandiger Boden speichert mindestens für 1 bis 2 Tage die Feuchtigkeit, somit ist ein tägliches Wässern nur in extremen Phasen notwendig. Ab dem zweiten Standjahr wird der Pflegeaufwand geringer und ein Befeuchten kann in weiteren Abständen erfolgen. Fällt ausreichend Niederschlag, kommt Rittersporn im Staudenbeet auch ohne Sprengen aus. 

Unser Gärtnertipp: Bei Rittersporn im Kübel benötigen Sie etwas mehr Fingerspitzengefühl beim Wässern. Achten Sie darauf, dass nie Wasser im Untersetzer steht, die Pflanze aber auch nie austrocknet.

mit Gartenschlauch den Garten gießen

Stauden-Rittersporn pflanzen

Vor der Pflanzung ist eine sorgfältige Bodenvorbereitung wichtig. Lockern Sie den Boden tiefgründig auf und entfernen alle Wurzelunkräuter. Leichte Sandböden müssen mit hochwertiger Pflanzerde verbessert werden, denn die Prachtstaude benötigt ausreichend Humus, der Wasser und Nährstoffe speichern kann. An nährstoffreichen Böden entwickelt sich eine Pflanze innerhalb von 2 bis 3 Jahren zu einer mächtigen Pflanze, die bis zu einem halben Quadratmeter Fläche einnimmt. Daher ist es wichtig, dass Sie ausreichend Platz zwischen den neuen Pflanzen und der vorhandenen Pflanzung lassen. Schwere Lehmböden werden mit einer Drainageschicht aus Sand und Kies verbessert, denn Staunässe wird nicht toleriert. 

  • Heben Sie ein Pflanzloch aus, welches die doppelte Größe des Wurzelballens hat. 
  • Geben Sie pro Pflanzloch 3 bis 5 Liter hochwertige Pflanzerde und Biogartendünger hinzu. 
  • Anschließend pflanzen Sie den vorher gut gewässerten Rittersporn ebenerdig ein. Hierfür empfiehlt sich eine Mischung aus Aushub und Blumenerde. Bei zu tiefer Pflanzung leiden die beliebten Stauden. 
  • Abschließend muss mit 5 bis 7 Liter angegossen werden, damit die junge Pflanze schnell Fuß fassen kann. Zur Minimierung der Verdunstung können Sie eine dünne Schicht Mulch ausbringen oder im Abstand von 15 cm flachwachsende Pflanzen zur Beschattung pflanzen. 
  • Gut geeignet sind auch einjährige Beetpflanzen, die gerne an einem sonnigem Standort stehen.

Unser Gärtnertipp: Delphinium kann auch in Töpfe gepflanzt werden. Hierfür sind vor allem die Belladonna-Hybriden geeignet. Wichtig für langjährige Freude ist, dass die Gefäße ein Erdvolumen von 10 bis 15 Liter haben. Kleinere Gefäße sind möglich, wenn die Sommerstaude nur als kurzfristige Deko auf Balkon und Terrasse stehen soll und später in den Garten gepflanzt wird.

Rittersporn-Arten

Rittersporne sind eine eigene Pflanzengattung in der Familie der Hahnenfußgewächse und mit über 300 Arten weltweit vertreten. Neben der Blütenfarbe und der Blütezeit variiert die Höhe. 

Gärtnerisch kultiviert werden hauptsächlich folgende Gruppen:

 HöheBlütenfabeBesonderheiten
Delphinium belladonna80 bis 100 cmdunkelblau, enzianblau, weiß, hellblauintensive Farben, schwächer vom Wuchs, standfest, lange Blütezeit, grazil verzweigt
Delphinium x elatum 120 bis 200 cmtiefblau, dunkelblau, Enzianblau, mittelblau, hellblauaufrechter Wuchs, weniger verzweigt, stattliche Höhe, langlebige Gruppe
Delphinium pacific140 bis 180 cmrosa, dunkelviolett, mittelblau, weißdichte Blüten, halbgefüllt, toleriert heiße Sommer

 

Gut lassen sich diese verschiedenen Arten mischen und kombinieren. Ergänzt wird das Sortiment durch einjährige Gattungen. Diese eignen sich bestens für gemischte Blumenbeete und werden direkt an Ort und Stelle gesät. Aufgrund der langen Pfahlwurzeln ist ein Verpflanzen nicht ganz einfach zu realisieren. Geben Sie den Samen direkt auf das Beet und bei ausreichender Wärme und Feuchtigkeit wachsen die Sämlinge zügig. Bereits nach 10 bis 12 Wochen blühen die Sommerblumen.

Alternativ können Sie ab Mitte Mai vorgezogene Setzlinge kaufen und im Garten oder auf dem Balkon platzieren. Die auch als Feldrittersporn bezeichnete Pflanze war früher weit verbreitet. Bei einfacher Anzucht eignet sich der einjährige Sommer-Rittersporn bestens als Beethintergrund und kann auch für sommerliche Sträuße verwendet werden.

Gärtnerwissen: Delphinium-Elatum-Hybriden sind aus Kreuzungen des Hohen Rittersporns (D. elatum) mit anderen Rittersporn-Arten und -Sorten hervorgegangen. Genauso verhält es sich bei Delphinium-Pacific-Hybriden und bei der Belladonna-Gruppe. Die Elatum-Sorten sind Abkömmlinge von D. elatum und die Pacific-Sorten von D. pacific, teilweise als Pacific-Hybriden bezeichnet.

Rittersporn Schädlinge und Krankheiten

Bei richtigen Standortbedingungen ist der Stauden-Rittersporn eine mehrjährige Gartenpflanze, die gerne im Austrieb von Schnecken befallen wird. Weiter können folgende Krankheiten und Schädlinge auftreten:

Rostpilze

Auf der Blattoberseite bilden sich gelbe bis rostbraune Flecken, die sich zu Pusteln entwickeln. Vor allem tritt der Befall bei feuchter Witterung auf. Vorbeugend und kurativ hilft Bio-Aktivmittel Ackerschachtelhalm und Hafer.

Spinnmilben

Anfänglich sind silbrig-helle Flecken auf den Blättern und das Laub wirkt wie mit einem feinen Gespinst überzogen. Auf der Blattunterseite sind die kaum sichtbaren Spinnmilben. Vor allem bei trockener Luft und warmer Witterung sowie einer zu starken Stickstoffdüngung sind die Stauden gefährdet. Vorbeugend und kurativ hilft Bio-Aktivmittel mit Rainfarn und Wermut.

Echter Mehltau

Vor allem bei trockenem, heißem Wetter kann es zu echtem Mehltau auf den Blättern kommen. Wichtig ist, dass die Blätter so wenig wie möglich befeuchtet werden. Weiter helfen vorbeugende Behandlungen mit einem Pflanzenstärkungsmittel, eine ausgewogene Düngung und die entsprechende Sortenwahl. Hilfreich ist es, wenn Sie beim ersten Befall die betroffenen Blätter schneiden und entsorgen. Befallene Blumen benötigen etwas mehr Pflege, mit etwas Glück wachsen sie aber vital weiter. Falscher Mehltau kommt selten vor.