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Fingerhut pflegen, pflanzen, gießen und düngen - Tipps zu Digitalis purpurea

Wissenswertes über Fingerhut

Botanischer Name:
Digitalis purpurea
Weitere Namen:Roter Fingerhut, Fuchskraut, Fingerkraut, Digitalis
Verwendung:Rabattenstaude, Gefäße, Bauerngarten, Gehölzrand, Bienenweide
Herkunft:Europa, Nordafrika, westliches Asien
Blütefarben:rosa, violett, rot, weiß, cremefarben
Blütezeit:Juni bis August
Besonderheiten:Mit seiner stattlichen Höhe ist Digitalis purpurea im Garten eine Attraktion. Alle Pflanzenteile sind stark giftig, daher sollten Sie die Pflanze nur mit Bedacht in den Garten setzen und bei den Kulturarbeiten zur Sicherheit möglichst Handschuhe tragen. Digitalis purpurea ist zweijährig, was bedeutet, dass er im ersten Jahr eine Rosette bildet und im zweiten Jahr blüht. Die Pflanzen säen sich selbst aus.


Der Fingerhut gehört zu den blühenden Klassikern im Sommer. Mit aufrechtem Wuchs und charakteristischen Blüten macht die Staude im Bauerngarten, am Gehölzrand oder im Topf eine gute Figur. Die Blütenstaude lässt sich vielseitig kombinieren und wirkt vor allen in Gruppen gepflanzt. Digitalis blühen über Wochen und liefern so für Bienen und andere Insekten wertvolle Nahrung. Digitalis purpurea gehört wie Königskerze und Ehrenpreis zur Familie der Wegerichgewächse. Unter den rund 20 bekannten Arten sind in Deutschland vor allem der Rote Fingerhut, der Gelbe Fingerhut und der Großblütige Fingerhut bekannt. Alle sind stark giftig und daher mit Vorsicht zu behandeln.

Fingerhut pflegen & schneiden

Neben dem Gießen und Düngen ist nur wenig Aufwand bei der Fingerhut-Pflege notwendig. In windigen Lagen kann zur Unterstützung ein Staudenring helfen, die hohen Blütenstiele vor Windbruch zu schützen. Nach der Blüte stirbt die zweijährige Pflanze meist ab. Wenn Sie die Stängel nach der Blüte aber sofort abscheiden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Rosette noch einmal den Winter übersteht, sehr groß. Belassen Sie die Rispe an der Pflanze, bilden sich eine Vielzahl an Samen und am richtigen Standort findet eine Selbstaussaat statt. Viele kleine Pflänzchen finden sich im Umkreis des ehemaligen Digitalis und mit etwas Glück wachsen die Jungpflanzen bis zum Herbst zu stattlichen Rosetten heran. Ein spezieller Winterschutz ist nicht notwendig. An staunassen Standorten kommt es am meisten zu Winterausfällen aufgrund der Feuchtigkeit und nicht der niedrigen Temperaturen.

Unser Gärtnertipp: Fingerhut ist absolut pflegeleicht. Besonders im Halbschatten fühlt sich die Pflanze wohl. Achtung: Alle Teile vom Fingerhut sind giftig.

Kathrin Setz
Unsere Stauden-Expertin
Pflegekalender für Stauden

Digitalis Standort

Wesentlich für eine gute Entwicklung von Digitalis purpurea im Garten sind ein halbschattiger Platz und eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Ideal sind kalkarme Böden mit Humus und Nährstoffen. Volle Sonne und leichte Sandböden sind nur bedingt geeignet. Aufgrund seiner Wuchshöhe ist es wichtig, dass Sie Digitalis als Hintergrund oder in gemischten Rabatten mittig pflanzen. An zu sonnigen Stellen leidet der Rote Fingerhut und entwickelt sich nur mäßig. Normale Erde im Garten mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6,5 ist für die Pflanze optimal.

Blühkalender für Stauden

Digitalis purpurea gießen & düngen

Direkt nach der Pflanzung ist es wichtig, dass der Boden gleichmäßig feucht ist. Hat die Staude sich am neuen Standort etabliert ist ein Wässern nur bei trockenen Böden notwendig. Grundsätzlich benötigt Fingerhut wenig Pflege, aber Staunässe sollte vermieden werden. Geben Sie das Wasser direkt an die Wurzel und achten Sie darauf, dass die oberirdischen Pflanzenteile nicht benetzt werden. Neben der gleichmäßigen Bodenfeuchtigkeit ist es wichtig, dass Sie ausreichend düngen. Bewährt hat sich eine Düngung mit organischem Dünger im Frühling und eine Nachdüngung mit Bio Naturdünger von Juni bis Juli. Mit der zweiten Düngung werden das Bodenleben und die Humusbildung angeregt. Durch die bedarfsgerechte Abgabe des Düngers über Monate wird die Pflanze optimal versorgt und sie erfreut mit reicher Blütenfülle.

Wissensfakt: Der zusätzliche Wasserbedarf ist vom Niederschlag, der Bodenqualität, der Standortbedingungen und Nachbarpflanzen abhängig. Neben Gehölzen, die ein weit verzweigtes Wurzelsystem haben, wird die Gattung Digitalis anspruchsvoller. Hier steht weniger Wasser zur Verfügung und ein bedarfsorientiertes Wässern wird notwendig.

Fingerhut pflanzen

Eine Pflanzung kann von März bis Oktober erfolgen. Lockern Sie den Boden zunächst tiefgründig auf und entfernen Sie alle Wurzelunkräuter. Leichte Sandböden müssen mit hochwertiger Pflanzerde verbessert werden, denn die Prachtstaude benötigt ausreichend Humus, der Wasser und Nährstoffe speichern kann. Schwere Lehmböden werden mit einer Drainageschicht aus Sand und Kies verbessert, um Staunässe zu vermeiden. Heben Sie ein Pflanzloch aus, welches die doppelte Größe des Wurzelballens hat. Geben Sie pro Pflanzloch 3 bis 5 Liter hochwertige Pflanzerde und Bio-Gartendünger hinzu. Anschließend pflanzen Sie den vorher gut gewässerten Digitalis ebenerdig ein. Hierfür empfiehlt sich eine Mischung aus Aushub und Blumenerde. Abschließend wird mit ca. 5 Liter angegossen, damit die junge Pflanze schnell Fuß fassen kann. Zur Minimierung der Verdunstung können Sie eine dünne Schicht Mulch ausbringen.

Unser Gärtnertipp: Fingerhut kann auch in Töpfe gepflanzt werden. Hierfür sind vor allem kompakt wachsende Arten geeignet. Wichtig ist, dass die Gefäße ein Erdvolumen von 10 bis 15 Liter haben.