Menü schließen

Birnenbaum pflegen, pflanzen, gießen und düngen - Tipps zu Pyrus communis

Birnenbaum
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Birnenbaum

Botanischer Name:Pyrus communis
Weitere Namen:Kernobst
Verwendung:

Baum für Obstgarten, Kleingarten und Hausgarten, ideal für Einzelstellung, als Insektennährpflanze, Früchte für die Verarbeitung zu Saft, Mus, Dörrobst, Schnaps, Obstbrand, Likör, Most und Direktverzehr

Herkunft:

Südeuropa, Kleinasien

Blütefarben:

weiß, hellrosa

Blatt:

dunkelgrün, oval bis eiförmig, beidseits filzig behaart

Besonderheiten:

Für die Befruchtung der Blüten ist eine zweite Sorte notwendig. Diese kann auch in einiger Entfernung stehen. Der Pollen wird von Bienen übertragen. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Birnenbaum regelmäßig schneiden. Für den kleinen Garten gibt es den Säulen-Birnbaum und die Zwergform.


Die Kultur-Birne stammt von der Holzbirne und anderen Wildformen ab. Sie ist seit mehreren tausend Jahren bekannt und viele der heutigen Varietäten werden seit dem 18. Jahrhundert kultiviert. Bereits im Frühling mit weißen Blüten, die teilweise rosa changieren, zeigt sich ein Birnbaum im Garten von seiner besten Seite. Nach dem Apfel ist die als Pyrus communis bezeichnete Gattung die zweit-wichtigste Obstart. Das Fruchtfleisch ist weicher und süßer als beim Apfel. Außerdem sollten die meisten Birnensorten direkt nach der Ernte verzehrt oder verarbeitet werden. Nur die sogenannten Herbst- und Wintersorten sind erst nach längerer Lagerung genussreif, d. h. weich und voll im Aroma. Die beliebte Birne 'Williams Christ' ist bekannt als Obstbrand, teilweise mit Frucht in der Flasche. Jedoch eignet sich die aromatische Art auch als Tafelobst oder Konserve.

Birnenbaum pflegen

In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist das bedarfsorientierte Wässern die wichtigste Pflegemaßnahme. Bei Trockenheit leiden die jungen Pflanzen und es werden nur wenige neue Triebe gebildet. Birnbäume sind Flachwurzler. Daher ist es wichtig, dass bei jungen Exemplaren wenig Unkraut als Konkurrenz steht. Durch oberflächliches Hacken belüften Sie den Bereich rund um den Stamm. Anschließend kann eine dünne Schicht Rasenschnitt, Kompost oder Rindenmulch aufgebracht werden. Durch das Mulchen wird die Feuchtigkeit besser gespeichert und das Bodenleben aktiviert. Für den Aufbau der Krone ist es gut, wenn Sie den Baum kurz vor dem Austrieb formieren. Bei Pyrus ist es ähnlich wie beim Apfelbaum: Auch ohne Schnitt wächst und fruchtet das Gehölz gut. Wird jedoch zu wenig geschnitten, leiden die Fruchtgröße und - qualität.

Birnenbaum Standort

Birnbäume fühlen sich an einem warmen, vollsonnigen und geschützten Standort wohl. Optimal ist ein Platz nah am Haus oder an einer Mauer in Ost- oder Südausrichtung. Die Wand speichert die Wärme und gibt sie nach und nach ab. Birnen benötigen einen etwas wärmeren Standort als Apfelbäume. Wichtig ist, dass der Boden feucht ist, aber gut wasserdurchlässig, denn Staunässe wird nicht toleriert. Für eine reiche Ernte sind der richtige Standort und ausreichend Sonneneinstrahlung wesentliche Faktoren. Am halbschattigen Standort sind die Früchte kleiner und die Ausreifung geht langsamer. Der pH-Wert der Erde sollte zwischen 6 und 7 liegen. Bei kalkhaltigen Böden kann es dazukommen, dass Nährstoffe dem Obstbaum nicht zu Verfügung stehen und es zu Chlorosen kommt.

Unser Gärtnertipp: Achten Sie darauf, dass Sie für den Baum ausreichend Platz veranschlagen. Üblicherweise werden pro Pflanze 2 bis 3 Quadratmeter benötigt. Sogenannte Säulen- und Zwergformen sind für kleine Gärten und Terrassen geeignet.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Birnenbaum gießen

Vor allem in den ersten 2 bis 3 Jahren nach der Pflanzung benötigen die frisch gepflanzten Bäume etwas mehr Aufmerksamkeit. In Phasen ohne nennenswerten Niederschlag kann ein Wässern nötig werden. Grundsätzlich hängt der Wasserbedarf vom Niederschlag und den Bodenverhältnissen ab. Auf leichtem Sandboden ist es wichtig, dass die jungen Bäume ab und zu gegossen werden. Haben Sie den Baum im laublosen Zustand im Herbst oder Frühjahr gepflanzt, ist der Bedarf wesentlich geringer als bei einer Pflanzung im Mai. Wichtig ist im ersten Jahr nach dem Setzen ein bedarfsorientiertes Wässern. Dies bedeutet, dass in Phasen ohne Niederschlag zusätzlich gewässert werden muss. Pro Gießvorgang sind 10 bis 20 Liter je Baum empfehlenswert. Besser als häufige kleine Wassergaben sind größere Mengen im weiteren Abstand, denn nur so werden die Wurzeln befeuchtet und zum Wachsen angeregt. Wässern Sie jedoch immer in Abhängigkeit von Niederschlag und Temperatur. Ist Ihr Birnbaum eingewurzelt und im 3. oder 4. Standjahr, wird ein zusätzliches Gießen nur in Phasen extremer Trockenheit oder auf extrem leichten Böden notwendig. Staunässe sollte vermieden werden.

Unser Gärtnertipp: Eine dünne Mulchschicht aus Stauden- und Rosenmulch oder Kompost vermindert die Verdunstung und den Bewuchs durch Unkräuter. Ebenfalls empfehlenswert ist eine Aussaat von Tagetes (Studentenblume) oder Kapuzinerkresse auf der sogenannten Baumscheibe.

Birnenbaum düngen

Grundsätzlich ist ein Birnbaum sehr genügsam und wächst ohne hohe Nährstoffgaben. Für die Bildung von Fruchtholz, Blüten und einem reichen Fruchtbehang ist jedoch Dünger notwendig. Geben Sie direkt beim Einpflanzen Wurzelkraft ins Pflanzloch und versorgen Sie die Birne mit den wichtigsten Nährstoffen. Dadurch wird auch die Wurzelbildung angeregt und somit ein guter Start ermöglicht. Das Gehölz kann die Nährstoffe in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit aufnehmen. Ab dem 2. Standjahr erfolgt eine Düngung im Frühjahr (März bis Mai) mit Bio Gartendünger und eine zweite Pflegedüngung mit Bio Naturdünger im Sommer (Juli bis August). Wichtig ist, dass der Birnenbaum nicht zu spät im Jahr hohe Stickstoffgaben erhält, denn das Gehölz sollte ausreifen, um gut über den Winter zu kommen. Bei Bedarf kann zur Stärkung der Pflanzen eine Düngung mit Herbstdünger Winter-Fit erfolgen. Dieser Spezialdünger enthält hauptsächlich hochwertiges Kalium, welches die Pflanze stärkt und Frostschäden minimiert. Verzichten Sie auf rein mineralischen Dünger im Hausgarten. Hohe Erträge sind hauptsächlich auf richtige Schnittmaßnahmen zurückzuführen und nicht auf hohe Gaben an Dünger. Zu stark gedüngte Obstgehölze sind nicht besser im Ertrag und eher anfällig gegenüber Krankheiten.

Unser Gärtnertipp: Durch die Verwendung von organisch-mineralischem Dünger fördern Sie das Bodenleben und die wichtigsten Nährstoffe stehen dem Obstgehölz bedarfsorientiert zur Verfügung.

Düngekalender
Gartendünger

Birnenbaum schneiden

Wichtig für die Fruchtgröße und Ausreifung der Birnen ist eine lichte Krone. Daher ist ein richtiger Schnitt unabdingbar. Durch den Baumschnitt regen Sie den Birnbaum an, junges Fruchtholz zu bilden und entfernen totes Holz und Konkurrenztriebe. Der Baumschnitt erfolgt ab dem zweiten Jahr im zeitigen Frühjahr (sogenannter Winterschnitt). Durch das Entfernen überzähliger Äste wird die Krone lichter und der Obstbaum behält eine harmonische Form. Bei gut belüfteten Baumkronen ist der Befall durch Krankheiten geringer. Grundsätzlich hängt der Obstbaumschnitt vom Alter des Pyrus und der Erziehungsform (Spindel, Halbstamm, Spalier oder Hochstamm) ab. Werden dickere Äste an alten Obstbäumen entfernt, hilft ein Wundverschluss zur Förderung der Wundheilung. Schneiden Sie bei Spalierobst im Sommer die Triebe ab, die die Früchte bedecken. Somit verbessern Sie die Ausfärbung und Reifung. Wichtig beim Schneiden des Birnbaums ist der Einsatz von scharfem Schneidewerkzeug, um einen glatten Schnitt durchführen zu können und das Holz nicht zu quetschen.

Folgendes wird beim Schnitt entfernt:  

  • alte und kranke Zweige
  • nach innen wachsende Äste und Konkurrenztriebe 
  • Wasserschosse (senkrechte Triebe auf der Oberseite von meist flach stehenden Ästen)

Schnittziel beim Birnenbaum: Aufbau einer lichten Krone mit Stammverlängerung, Leitästen, Seitenästen und Fruchtholz. Auch alte und vernachlässigte Bäume können Sie schneiden und mit etwas Glück im kommenden Jahr mit Früchten rechnen.

Strauch im Winter mit Gartenschere schneiden

Birnenbaum pflanzen

Folgendes gilt beim Einpflanzen zu beachten:

  • Lockern Sie den Boden zunächst tiefgründig auf und befreien Sie ihn von Unkräutern.
  • Wässern Sie das Gehölz vor dem Auspflanzen durchdringend.
  • Heben Sie ein Pflanzloch aus, welches mindestens anderthalbmal so tief und breit ist wie der Wurzelballen.
  • Lockern Sie den Untergrund im Pflanzloch mit einer Grabegabel auf und geben Sie 2 bis 3 Handvoll Pflanzerde in das Pflanzloch.
  • Geben Sie Wurzelkraft, den organischen Naturdünger und Bodenaktivator, ins Pflanzloch.
  • Stellen Sie die ausgetopfte Pflanze anschließend aufrecht in das Pflanzloch und füllen Sie die Freiräume mit einer Mischung aus Pflanzerde und Aushub auf.
  • Zum Schluss treten Sie die Pflanzerde mit dem Fuß an, um die vorhandenen Hohlräume zu schließen.
  • Abschließend gießen Sie mit 15 bis 20 Liter Wasser an.
  • Je nach Unterlage und Wuchsform wird ein Holzpfahl zum Halt angebracht.
  • Wenn Sie mehrere Bäume pflanzen, achten Sie bitte auf ausreichend Abstand.
  • Als Verdunstungsschutz und zur Bodenverbesserung können Sie das frisch gepflanzte Gehölz mit einer Schicht reifem Kompost abdecken. 
  • Abschließend kann ein Pflanzschnitt durchgeführt werden.

Unser Gärtnertipp: Achten Sie beim Einpflanzen darauf, dass sich die Veredlungsstelle (knollenartige Verdickung am Stammgrund) ca. 5 bis 10 cm über der Erde befindet. Die Veredlungsstelle sollte nach dem Setzen nicht mit Erde bedeckt sein. Der beste Zeitpunkt für eine Pflanzung sind Spätsommer und Herbst sowie das Frühjahr. Jedoch kann Containerware ganzjährig gepflanzt werden, sofern der Boden nicht gefroren ist.