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Paprika pflanzen, pflegen und düngen

Wissenswertes über Paprika

Botanischer Name:Capsicum annuum
Weitere Namen:Paprika, Peperoni, Chilis, Jalapenos
Verwendung:Fruchtgemüse für Frischverzehr, Salate, Saucen, Suppen, Würzpflanze für asiatische Currys und getrocknet für Gewürzmischungen
Herkunft:subtropische Regionen Südamerikas
Kulturzeit:Mai bis Oktober, im beheizten Gewächshaus ganzjährig, bei Pflanzung im April kann ein Schutz vor Nachtfrost nötig sein
Fruchtfarben:rot, gelb, grün, orange
Ernte:August bis Anfang Oktober


Paprika ist sehr vielfältig was Größe, Farbe und Schärfe anbelangt. Ob milde Gemüsepaprika oder scharfe Peperoni, die Kulturansprüche sind identisch. Paprika sind, wie Tomaten und Auberginen, der Familie der Nachtschattengewächse zugeordnet. Die ursprüngliche Heimat der Paprika sind die tropischen Regionen Amerikas, wodurch sich der Wärmebedarf der beliebten Pflanzen begründen lässt. Paprika lassen sich bestens in Töpfen auf Balkon und Terrasse kultivieren oder im Gartenbeet auspflanzen. Mit ausreichend Licht und Wärme können Sie sich auf einen guten Fruchtansatz im Freien freuen und das vitale Gemüse bis lange bis in den Herbst ernten. Ob Sie das beliebte Gemüse als Pflanzware kaufen oder selbst aus Samen aussäen, bleibt Ihnen überlassen. In das Freiland ausgepflanzt werden die kräftigen Jungpflanzen ab Ende Mai, denn als wärmeliebende Pflanzen können Paprika durch tiefe Nachttemperaturen geschädigt werden. Optimal geeignet sind Paprika auch für den Anbau im Gewächshaus und Folientunnel. Hier können die Jungpflanzen früher als im Freiland gepflanzt werden und die Ernte kann um weitere Wochen verlängert werden.

Paprika pflegen

An Stäbe binden 

Je nach Sorte kann eine Höhe von über einem Meter erreicht werden. Damit diese Prachtexemplare nicht umknicken, empfiehlt es sich, rechtzeitig mit Stäben zu stützen und die Pflanzen locker anzubinden. Kompakt wachsende Sorten mit einer Wuchshöhe von 50 cm benötigen diese Pflegemaßnahme nicht. 

Ausbrechen 

Die ersten Blüten bilden sich in der Zeit, wenn die einzelnen Pflanzen noch sehr klein sind. Wichtig ist, dass Sie diese sogenannte Königsblüte ausbrechen oder mit einem scharfen Messer abschneiden. Verzichten Sie auf diese erste Blüte an jeder Pflanze. Dadurch regen Sie das Triebwachstum an und ernten in ein paar Wochen einen höheren Ertrag an einer kräftig entwickelten Pflanze. Verzichten Sie auf die erste Paprikaschote und stärken so das Triebwachstum. 

Befruchtung sicherstellen 

Jede Blüte kann sich selbst bestäuben. Damit sich Früchte bilden, brauchen Pollen nicht von anderen Blüten übertragen zu werden. Im Gewächshaus, Folientunnel oder in windstillen Lagen kann es sein, dass die Befruchtung nicht ganz optimal ist. Sind Blüten geöffnet, hilft ein leichtes Schütteln der Pflanze, dass die Blüte bestäubt wird und sich Früchte bilden. Abhilfe schaffen auch Wildbienen, die die Verbreitung der Pollen unterstützen. Förderlich sind Kombinationspflanzungen mit Bienenpflanzen und das Aufstellen von Insektenhotels.

Paprika-Standort

Alle Paprika-Arten benötigen einen warmen Standort. Weiter sollte dieser möglichst sonnig und vor Wind geschützt sein. An geschützten Standorten erzielen Sie eine reiche Ernte. Für einen guten Fruchtansatz ist es praktisch, wenn Sie das Gemüse vor einer Südwand anbauen, diese speichert und reflektiert die Wärme und schafft somit ideale Bedingungen. In klimatisch ungünstigen Regionen ist ein Anbau im Folientunnel oder Gewächshaus zu empfehlen.

Unser Gärtnertipp: Pflanzen Sie Paprika und andere Nachtschattengewächse erst nach 2-3 Jahren wieder an dieselbe Stelle. So wird der Befall durch bodenbürtige Pilzerkrankungen minimiert.

Quido Kleiner
Unser Kräuter- & Gemüse-Experte

Paprika gießen

Achten Sie bei der Kultur von Paprika auf eine gleichmäßige Wasserversorgung. Vor allem in der ersten Zeit nach der Pflanzung benötigt Paprika ausreichend Wasser, um sich am neuen Standort etablieren zu können. Sind die Pflanzen gut eingewurzelt, ist ein Wässern nur in Phasen ohne Niederschlag und hohe Temperaturen notwendig. Grundsätzlich gilt, besser jeden 2 Tag ausreichend gießen als täglich kleine Mengen. Wie oft Sie gießen müssen, hängt wesentlich von der Bodenbeschaffenheit, den Niederschlägen und der Temperatur ab. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, denn die Pflanzen reagieren darauf mit Wurzelschäden.

Unser Gärtnertipp: An heißen Tagen kann ein tägliches Gießen notwendig sein. Auf Trockenperioden reagiert das Gemüse mit verzögertem Wachstum und verringertem Fruchtansatz. Mit einer Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh bleibt das Wasser länger im Boden und die Verdunstung wird minimiert.

Paprika düngen

Paprika benötigen für die Fruchtentwicklung ausreichend Dünger, jedoch reagiert das Fruchtgemüse empfindlich auf einen zu hohen Salzgehalt. Daher ist es wichtig, dass der Dünger kontinuierlich in kleineren Gaben zugeführt wird. Mit einem Tomaten- und Gemüsedünger oder Bio Naturdünger versorgen Sie Ihre Paprika bestens. Häufig werden auch Düngejauchen aus Brennnessel oder Beinwell sowie Pferde- und Kuhmist im Hobbygarten eingesetzt und bieten so eine Möglichkeit, das Fruchtgemüse völlig biologisch zu düngen. Zu beachten gilt jedoch, dass Paprika in die Gruppe der starkzehrenden Pflanzen gehört und nur bei ausreichendem Nährstoffangebot bestens fruchtet.

Düngekalender
Gartendünger

Paprika pflanzen

Ab Ende Mai ist der richtige Zeitpunkt, um die wärmeliebenden Pflanzen direkt im Freiland anzubauen. Frühere Pflanzungen sind möglich, sollten aber bis Mitte Mai im Gewächshaus oder geschützt mit einem Folientunnel erfolgen. Bei dauerhaften Temperaturen unter 7 °C kommt es bei den einjährigen Pflanzen zum Abwurf von Blüten und Blättern. Die Gattung Capsicum bevorzugt einen leicht sauren bis neutralen Boden, der gut durchlässig ist. Als Starkzehrer benötigt das Fruchtgemüse für üppiges Wachstum und guten Fruchtansatz ausreichend Nährstoffe. Geben Sie den Jungpflanzen direkt bei der Pflanzung eine Gabe Bio Gartendünger und ermöglichen so einen guten Start. Ergänzend kann mit Tomaten- und Gemüseerde der Humusgehalt des Bodens verbessert werden.

Pflanzschritte 

  • Wässern Sie die Paprikapflanzen gründlich. 
  • Heben Sie ein Pflanzloch mit einer Tiefe von 20 cm und einem Durchmesser von 20 cm aus. 
  • Topfen Sie die Jungpflanze aus und stellen Sie sie in das vorbereitete Pflanzloch. 
  • Geben Sie hochwertige Pflanzerde zwischen Wurzelballen und Pflanzloch. 
  • Drücken Sie die Erde fest an. 
  • Wässern Sie die Paprikapflanze direkt nach dem Einpflanzen mit mindestens 5 Liter Wasser. 
  • Zum Schutz gegen Verdunstung können Sie die Oberfläche rund um die Gemüsepflanze mit einer Schicht Mulch bedecken.

Unser Gärtnertipp: Zum Schutz vor Nachtfrösten ist bei einer frühen Pflanzung im Freiland der Einsatz von Folienhauben zu empfehlen. Wichtig ist, dass Sie diese Schutzabdeckungen morgens wieder abnehmen, um die Bildung von Schwitzwasser zu vermeiden.

Pflanzpartner für Gemüse
Tomatenpflanze im Kübel auf dem Balkon

Paprika im Kübel

Auch ohne Garten können Sie das Gemüse bestens im Topf auf dem Balkon anbauen. Dieser kann von Mai bis Oktober auf dem sonnigen Balkon und der warmen Terrasse stehen. Hauswände speichern die Wärmestrahlen der Sonne und in der Nacht ist es hier wärmer, was den Paprikapflanzen im Topf gut gefällt. Verwenden Sie möglichst große Gefäße und unterstützen Sie so die Entwicklung der Wurzeln. Ferner ist der Pflegeaufwand in größeren Gefäßen geringer und der Gießintervall vergrößert sich. Um stauende Nässe zu vermeiden, ist ein Abzugsloch im Kübel unabdingbar. Mit einer Drainageschicht verbessern Sie den Wasserabzug wesentlich. Ab Ende Juli ist die erste Ernte auf dem Balkon möglich.

Paprika-Anzucht

Das Angebot an Saatgut für Paprika, Peperoni und Chili ist sehr umfangreich und für den Hobbygärtner reizvoll. Neue Sorten ergänzen das Sortiment und es macht viel Spaß, verschiedene Arten auszuprobieren. Starten Sie mit der Anzucht durch Samen ab Ende Februar. Da die Samen zur Keimung Temperaturen von über 20 Grad Celsius benötigen, erfolgt die sogenannte Vorkultur auf der Fensterbank im Haus oder im beheizten Glashaus. Säen Sie den Samen auf gut durchlässige Erde und bedecken Sie ihn nur dünn mit Erde. 7 bis 14 Tage nach der Aussaat sind die Samen gekeimt und bei richtiger Pflege können nach weiteren 7 bis 10 Tagen die Jungpflanzen in größere Töpfe gepflanzt werden. Durch dieses sogenannte Pikieren entwickeln sich die jungen Pflanzen zu kräftiger Pflanzware. Je nach Sorte und Standort haben sich nach 4 bis 6 Wochen kräftige Paprikapflanzen entwickelt.

Paprika-Arten

Die Vielfalt der Farben, Formen und Größen bei Capsicum ist enorm. Zu den bekanntesten gehören grüne, gelbe, orange und rote Paprika. Unter den alten Sorten gibt es Fruchtformen, die wie urige Tomaten aussehen. Diese sind als „Tomaten-Paprika“ oder in Österreich als „paradeisfrüchtige Paprika“ bekannt und eignen sich optimal zum Füllen, Schmoren, Grillen, roh in Salate geschnitten oder zum Dippen.

SchärfegradScovilleSorten
0-30-1.500'Orange Bell'
4-61.500-15.000Jalapeno Chili
7-915.000-100.000Peperoni "Chayenne", De Arbol, Thai Chili
10-12100.000-800.000Habanero, Scotch Bonnet
13-14800.000-2.500.000Geisterchili, Bhut Jolokia


Peperoni und Chili Scharfe 

Paprikafrüchte sind als „Pfefferoni“ bekannt, während die nicht-scharfen Sorten als Gemüsepaprika bezeichnet werden. Der scharfe Paprika oder Pfefferoni/Peperoni ist nicht mit den feurig scharfen Chilis oder Cayennepfeffer zu verwechseln. Diese gehören zu einer anderen Spezies: „Capsicum frutescens“ sind teilweise sehr scharf und zählen zu den Gewürzpflanzen. Die unterschiedliche Schärfe der Chilis und Pfefferoni werden nach der Scoville-Skala in Schärfegrade eingeteilt. 

Mini- und Snackpaprika 

Die bunten Miniaturausgaben der peppigen Pflanzen schmecken süß und enthalten nur wenige Kerne. Aus diesem Grund eignen sie sich hervorragend als ausgewogener Snack für Klein und Groß.

Paprika: Schädlinge & Krankheiten

Am richtigen Standort und bei guter Pflege ist das Gemüse unproblematisch im Anbau. Unterernährte oder geschwächte Exemplare sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Durch Mischkulturen vermindern Sie den Schädlingsbefall. So helfen Bohnenkraut, Salbei, Thymian, Knoblauch oder Lavendel dabei, durch ihren Geruch unerwünschte Schädlinge zu verhindern.

Spinnmilben

Vor allem beim Anbau von Paprika im Gewächshaus oder Folientunnel tritt der Befall durch Spinnmilben auf. Die Paprikablätter haben leichte Chlorosen, die durch die zahlreichen Saugstellen der Milben gebildet werden. An den Trieben und auf den Blättern befinden sich feine Spinnfäden, unter deren Schutz die Spinnmilben leben. Bei starkem Befall vertrocknen die Blätter und die Pflanzen leiden. Vorbeugend können im Gewächshaus natürliche Gegenspieler (Raubmilben) eingesetzt werden.

Blattläuse

Häufig werden junge Triebe von Blattläusen befallen. Sobald Sie den Blattlausbefall festgestellt haben, empfiehlt es sich, die Pflanzen mit einem Wasserstrahl abzuduschen. Stärken Sie die Pflanzen mit Bio Aktiv-Mittel und achten Sie auf optimale Standortbedingungen. Häufig helfen diese Maßnahmen, ein weiteres Ausbreiten der Blattläuse zu verhindern.