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Himbeeren pflanzen, pflegen und ernten - Tipps zu Rubus idaeus

Himbeeren
Inhaltsverzeichnis

Passende Produkte: Himbeeren

Wissenswertes über Himbeeren

Botanischer Name:Rubus idaeus
Weitere Namen:Hohlbeere, Himpelbeere, Beere der Hirschkuh, Raspberry
Verwendung:Sofortverzehr und Verarbeitung, Bienenweide, Saftgewinnung, Blätter für Tee, Kübelpflanze, fürs Hochbeet
Herkunft:Europa
Blütezeit:je nach Sorte von Mai bis Juni, creme-weiß
Erntezeit:je nach Art von Juni bis Oktober
Besonderheiten:Naschen Sie direkt vom Strauch und erhalten so das Maximum an Vitaminen. Als Rarität sind Pflanzen mit gelben oder schwarzen Früchten erhältlich. Himbeeren bilden Ausläufer. Ist die Bildung der Ausläufer nicht erwünscht hilft eine Wurzelsperre. 

 

Himbeeren gehören wie Brombeeren zu den Rosengewächsen und sind winterharte Pflanzen, die strauchartig wachsen. Mit feinem Aroma und saftigem Geschmack ist das Obst neben Erdbeeren eines der beliebtesten Früchte überhaupt. Botanisch gesehen ist die Himbeere eine sogenannte Sammelsteinfrucht, die sich aus 20 bis 30 Einzelbeeren zusammensetzt. Der Anbau ist recht einfach, die Pflege gering und die Erträge können beachtlich sein.

Mit einer langen Blütezeit von 4 bis 5 Wochen sind die Sträucher wichtige Trachtpflanzen und somit wertvoll für Bienen und andere Insekten. Himbeerblätter sind eine wertvolle Nahrungsquelle für über 50 verschiedene Schmetterlingsraupen. Wichtig sind die Wahl des passenden Standortes und eine sorgfältige Pflanzung. Ursprünglich stammen die Kultursorten von der europäischen Waldhimbeere ab. Dieses kleine, säuerliche Obst wurde bereits im Mittelalter in Klostergärten kultiviert. Heute wird nach dem Reifezeitpunkt in Sommerhimbeere und Herbsthimbeere unterschieden. Alle beiden Gruppen enthalten Provitamin A, B-Vitamine, Vitamin C sowie die Mineralstoffe Kalium, Magnesium, Kalzium und Eisen. Am besten schmecken die Beeren frisch im Garten vom Strauch als Naschobst, jedoch auch als Marmelade, für Kuchen und Süßspeisen lassen Himbeeren keinen Wunsch offen und eine Vielzahl an Rezepten lädt zum Ausprobieren ein. Auch schwarze oder gelbe Himbeeren sind eine Bereicherung im eigenen Garten und in der Küche.

Himbeeren pflegen

Grundsätzlich ist das beliebte Beerenobst einfach zu pflegen. Außer dem Schnitt, der Düngung und der gleichmäßigen Bodenfeuchtigkeit ist nur ein Anbinden nötig. Am einfachsten ist der Anbau mit Hilfe einer Rankhilfe, die aus zwei Pfählen und dazwischen gespannten Drähten besteht. So können lange Triebe fixiert werden und das Beeren ernten ist leicht, da Sie sich weniger bücken müssen. Vor allem bei Sommerhimbeeren empfiehlt sich die Spalieranlage. Herbsthimbeeren sind meist kompakter im Wuchs und daher ist der Anbau auch ohne Rankhilfe möglich, jedoch ist das Wuchsverhalten von der Sorte abhängig.

Himbeerpflanze Standort

Der richtige Standort für alle Himbeerarten ist ein windgeschützter Platz in sonniger Lage, halbschattig ist auch noch möglich. Stauende Hitze, starker Wind und Staunässe werden nicht toleriert. Ferner ist der Boden ein wichtiger Faktor beim Himbeeranbau. Optimal ist ein humoser Standort, der gut Feuchtigkeit und Nährstoffe speichern kann und einen pH-Wert von 5,5 bis 6,5 aufweist. Auf leichte Sandböden muss bei der Pflanzung mit viel hochwertiger Pflanzerde gearbeitet werden. Da Himbeeren Flachwurzler sind, sollten Sie auf eine Unterbepflanzung verzichten und so wenig wie möglich hacken. Ein regelmäßiges Mulchen mit reifem Kompost oder Mulch fördert das Bodenleben, unterdrückt den Bewuchs mit Unkraut und hält die Bodenfeuchtigkeit. 

Unser Gärtnertipp: Ausgewählte Sorten eigenen sich auch für große Kübel oder Hochbeete, so können Sie den Anbau auf Balkon und Terrasse genießen. Wichtig ist, dass den Himbeerpflanzen in den Gefäßen mindestens 20 bis 30 Liter Erdvolumen zur Verfügung steht.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Himbeeren gießen

Das edle Beerenobst bildet flache Wurzeln und reagiert sehr empfindlich auf Trockenheit und stauende Nässe. Staunässe schädigt die Wurzeln, bei Trockenheit kümmern die Pflanzen und bilden weniger Blüten. Daher ist ein Wässern nur in Phasen ohne Niederschlag notwendig. Hierbei ist es wichtig, dass Sie pro Pflanze 5 bis 10 Liter Wasser verwenden und die Erde bis zum nächsten Gießen gut abtrocknet. Grundsätzlich empfiehlt es sich am Morgen zu Wässern und nicht über das Laub zu sprengen. Bewährt hat sich ein Mulchen bei Himbeersträuchern, so wird der Boden gleichmäßig feucht gehalten, das Bodenleben aktiviert und Nährstoffe werden zur Verfügung gestellt. Himbeeren in Kübeln benötigen dringend eine Drainageschicht am Topfboden, sodass es nie zu Staunässe kommt. Beim Gießen der Topfkultur ist besonders Fingerspitzengefühl erforderlich.

Himbeeren düngen

Himbeeren sind genügsame Sträucher, aber durch ein gutes Nährstoffangebot werden Menge und Größe der Früchte positiv beeinflusst. Starten Sie im Frühling mit der ersten Düngung mit einem speziellen Beerendünger. Durch diesen Dünger fördern Sie mit wichtigen Nährstoffen den Austrieb und den Blütenansatz. Wichtig für die Wirksamkeit des mineralisch-organischen Spezialdüngers ist eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Ist er zu trocken, kann der Dünger nicht richtig wirken. Das zweite Düngen erfolgt nach der Ernte zur Förderung der neuen Triebe und Stärkung der Pflanzen. Diese Nachdüngung kann mit Bio Naturdünger erfolgen, einem organischen Spezialdünger, der die Humusbildung und das Bodenleben nachhaltig anregt und fördert. Düngen Sie spätestens Ende Juli, so können die Nährstoffe noch wirken und die Gehölze sind im Herbst gut ausgereift und nicht zu wüchsig. Vor dem Winter können Sie den Boden noch mit gut ausgereiftem Kompost bedecken, so wird das Bodenleben aktiviert und die Wurzeln sind besser vor Frost geschützt. Als natürlicher Dünger kann im Herbst auch Pferdemist ausgebracht werden, dieser wärmt und zersetzt sich bis zum nächsten Sommer. Kümmern die Pflanzen, müssen Sie die Himbeeren düngen und wie bei anderen Pflanzen zeigt sich bald der Erfolg mit Zuwuchs und großen Früchten.

Düngekalender
Gartendünger

Himbeerpflanze schneiden

Der Rückschnitt der Himbeerpflanzen ist wesentlich für den Behang. Beim Schneiden wird zwischen den Arten unterschieden:

Sommerhimbeeren schneiden

In dieser Gruppe erfolgt der Schnitt direkt nach der Ernte. Schneiden Sie die abgeernteten, letztjährigen Triebe bodeneben ab und entfernen diese aus dem Bestand. Die neuen (einjährigen) Triebe belassen Sie als sogenannte Tragruten für das nächste Jahr an der Pflanze. Fruchttriebe tragen nur in einer Saison. Erfolgt kein Rückschnitt, wird die Pflanze durch zu viel altes Holz zu dicht und leidet. Schneiden Sie zu viel (neue, grüne Triebe die frisch gebildet wurden) so warten Sie im kommenden Jahr vergeblich auf süße Früchte.

Unser Gärtnerwissen: Zweijährige Ruten nennt man das Holz, an dem Beeren gewachsen sind. Sie sind dunkler in der Farbe als die frischgrünen einjährigen jungen Ruten. Leicht fruchtet das Obstgehölz bei richtiger Pflege und regelmäßigem Schnitt, daher ist es wichtig, dass Sie die alten Ruten abschneiden.

Herbsthimbeeren schneiden

Der Schnitt von Herbsthimbeeren kann im November oder im Frühling erfolgen. Hierbei schneiden Sie mit einer scharfen Schere die abgetragenen Ruten bodennah ab und entfernen die Triebe komplett. Förderlich ist ein Pflegedurchgang mit leichtem Auflockern des Bodens und Ausbringen einer dünnen Mulchschicht. Kompost dient als organischer Dünger und fördert die Vitalität der Beerensträucher. Werden Herbsthimbeeren nicht geschnitten, tragen sie im kommenden Jahr nur eine kleine Menge an Früchten. Der Schnitt ist daher sehr bedeutend für die Erntemenge und die Pflanzenvitalität.

Himbeersträucher pflanzen

Erfahren Sie alles rund um das Thema Himbeeren pflanzen, die richtige Pflanzzeit und mögliche Pflanzpartner.

Wann ist die beste Pflanzzeit für Himbeeren?

Optimal ist es, wenn Sie Himbeeren im Spätsommer oder frühen Herbst pflanzen. Falls Sie die beste Pflanzzeit für Himbeeren verpasst haben, können Sie das beliebte Beerenobst im Frühling pflanzen.

Himbeeren im Topf sind meist gut durchwurzelt und wachsen bei optimalen Bedingungen rasch an. Bei einer Pflanzung im Sommer ist die Pflege etwas aufwändiger und die erste Ernte gering.

Daher ist es ratsam, Himbeeren in Phasen zu pflanzen, in denen sie wenig Laub haben und gut Wurzeln bilden können. Jedoch können Sie, sofern der Boden nicht gefroren ist, das ganze Jahr über Himbeeren pflanzen. Direkt nach der Pflanzung der Himbeeren ist es wichtig, dass der Boden nicht austrocknet, jedoch auch nie Staunässe vorherrscht.

Welche Pflanzpartner passen zur Himbeere?

Himbeeren wachsen am besten an einer sonnigen, warmen und windgeschützten Stelle. Als Dauerkultur stehen Himbeeren relativ lange Zeit an derselben Stelle. Gut bewährt hat sich eine Mischkultur mit Himbeeren und Gemüsepflanzen.

Achten Sie bei den Pflanzpartnern für Himbeeren darauf, dass die Pflanzen nicht zu stark wurzeln. Als mögliche Partner für Himbeeren können Sie Knoblauch, Buschbohnen, Zwiebeln, Tagetes oder Ringelblumen pflanzen. Diese einjährigen Pflanzpartner sind für Himbeeren passend, teilweise fördern Sie die Vitalität der Beerensträucher. Himbeeren sind Flachwurzler, die ihre Wurzeln nah an der Erdoberfläche ausbreiten, daher ist es wichtig, dass Sie den Boden wenig bearbeiten.

Schlechte Pflanzpartner für Himbeeren sind Auberginen, Erdbeeren, Kartoffeln, Paprika und Tomaten. Diese Pflanzen fördern die an Himbeeren gefürchtete Verticillium-Welke. Bei Pflanzung an Spalieranlagen können Himbeeren mit Brombeeren kombiniert werden. Beide Beerenobstarten haben ähnliche Ansprüche an den Boden und sind vom Wuchscharakter identisch. Weiter können Gründüngungspflanzen wie Senf, Wicken oder Süßlupinen gute Partner für Himbeeren sein. Die Unterpflanzung dient dem Verdunstungsschutz und steigert den Humusgehalt nachhaltig. Ab dem 2. Standjahr haben Himbeeren ausreichend Blattmasse und eine Vielzahl an Trieben, da entfällt die Einsaat mit Gründung.

Benötigen Himbeeren eine Rankhilfe?

Himbeeren wachsen je nach Typ und Sorte unterschiedlich. Grundsätzlich hilft eine Rankhilfe oder Spalieranlage bei der Pflege und Ernte. Ohne Rankhilfe kommt es bei Himbeeren leicht zum Bruch oder die schlanken Triebe sind bei gutem Ansatz im Sommer gebogen und die Ernte ist mühsamer. Rankhilfen bei Himbeeren dienen der Stabilität, aber auch der Pflanzenvitalität.

3 Gründe für Rankhilfen bei Himbeeren:

  • Himbeerruten brechen nicht so leicht ab.
  • Die Triebe sind senkrecht angeordnet und können ungestört wachsen.
  • Die Früchte liegen nicht am Boden und Schimmelbildung wird vermieden.

Die Pflanzung von Himbeeren an Hauswänden oder Mauern kommt sehr selten vor. Am besten ist eine Reihenpflanzung mit einer Spalieranlage. Einzelpflanzen sollten Sie durch Stäbe unterstützen. Durch die Rankhilfen können die Himbeerranken an Drähten fixiert werden. Eine Spalieranlage für Himbeeren besteht aus 2 Pfählen und 3 waagrechten Drähten dazwischen. Teilweise haben Spalieranlagen für Himbeeren auch jeweils 2 Drähte, hier können die Himbeerruten mittig stehen und bei Bedarf an den Drähten befestigt werden. Spalieranlagen für Himbeeren werden stabiler, wenn beim Bau Vierkanthölzer verwendet werden. Grundsätzlich kann Holz oder Metall als Material für Spalieranlagen bei Himbeeren verwendet werden. Als Richtwert ist eine Höhe von 1,80 m ideal, je nach Himbeersorte wachsen die Ruten zwischen 1,2 und 2 Meter. Der erste Draht wird auf einer Höhe von 50 cm gespannt, die darüber liegenden Drähte folgen im Abstand von 30 bis 40 cm. Durch die waagerechten Drähte der Spalieranlage wird sichergestellt, dass die Himbeerranken gut befestigt werden können.

Grafik Rankhilfe für Himbeeren
Himbeeren im Garten angebaut

Unser Gärtnertipp: Zum Befestigen der Himbeeren an der Spalieranlage bzw. dem Rankgerüst eignen sich Draht, Pflanzenclips oder Schnur.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Himbeeren pflanzen

Himbeeren sind nach der Pflanzung sehrrobust und leicht in der Pflege. Wichtig ist, dass Sie Himbeeren nicht direkt wieder an derselben Stelle pflanzen, wo schon einmal Himbeeren gewachsen sind. Achten Sie vor dem Himbeeren pflanzen darauf, dass der Boden gut gelockert ist und keine Staunässe herrscht. Schwere Lehmböden sind ungeeignet. Auf leichten Sandböden kann es in heißen Sommern zur Bildung kleiner Früchte kommen. Daher ist eine sorgfältige Bodenvorbereitung vor der Pflanzung der Himbeersträucher ratsam. Leichte Sandböden werden mit hochwertigerPflanzerde und Kompost verbessert. Bei schweren Böden kann das Einarbeiten von Sand helfen Staunässe zu verhindern. Der pH-Wert des Bodens sollte für Himbeeren zwischen 5,5 und 6,5 liegen. Himbeeren können direkt in den Boden, in Hochbeete oder in ausreichend großen Kübel (30 bis 50 Liter Fassungsvermögen) gepflanzt werden.

  • Pflanzabstand bei Himbeeren innerhalb der Reihe: 0,5 Meter
  • Reihenabstand bei mehreren Himbeerreihen: 1,8 bis 2 Meter

Himbeeren pflanzen im Boden – Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Entfernen Sie alle Unkräuter und lockern Sie den Boden gut auf. Ideal für Himbeeren ist ein humoser, tiefgründiger und gut durchlässiger Standort.
  2. Graben Sie ein Pflanzloch, das doppelt so breit und mindestens 10 bis 15 cm tiefer als der Wurzelballen ist.
  3. Geben Sie 5 bis 10 Liter Pflanzerde in das Pflanzloch.
  4. Wässern Sie die Himbeerpflanzen vor dem Einpflanzen durchdringend. Gut bewährt hat sich die sogenannte Tauchmethode. Stellen Sie dazu die Brombeerpflanze mit Topf in ein mit Wasser gefülltes Gefäß und tauchen Sie den Wurzelballen so lange, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. So stellen Sie sicher, dass der Wurzelballen komplett nass ist.
  5. Entfernen Sie den Topf, lockern mit den Händen den Wurzelballen leicht auf und stellen Sie den Beerenstrauch mittig in das Pflanzloch. Die ausgetopften Himbeerpflanzen werden so eingepflanzt, dass die Kante des Wurzelballensoben bündig mit dem Pflanzloch ist. Ein zu tiefes Einpflanzen ist bei Himbeeren nicht empfehlenswert.
  6. Streuen Sie Kölle Bio Wurzelkraft in das Pflanzloch. Der organische Naturdünger fördert die Wurzelbildung aufgrund der enthaltenen Mykorrhizapilz-Kulturen. Die Wurzelbildung wird nachhaltig verbessert und die Bodenaktivität gesteigert.
  7. Füllen Sie den Hohlraum zwischen Wurzelballen und Pflanzloch mit einer Mischung aus Aushub und Pflanzerde auf.
  8. Treten Sie die Erde mit dem Fuß kräftig an, damit die Wurzelballen guten Bodenkontakt bekommen. Achten Sie darauf, dass der Strauch gerade steht.
  9. Abschließend wird die Himbeere mit 5 bis 10 Liter Wasser angegossen und dünn mit Mulch abgedeckt. Durch die Mulchschicht wird die Verdunstung minimiert, der Bewuchs mit Unkraut unterdrückt und das Bodenleben nachhaltig verbessert.

Profitipp: Bitte beachten Sie, dass Himbeeren ausläuferbildend sind. Daher sind ein gewisser Abstand zu anderen Pflanzen und das Eingraben einer Rhizomsperre ratsam. Die Ausläufer (junge neue Ruten) lassen sich bestens an neuer Stelle einpflanzen. Besteht kein Bedarf, können die Ausläufer direkt am Boden abgeschnitten werden.

Himbeeren pflanzen im Kübel – Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Wählen Sie eine kompakt wachsende Zwergsorte aus. Diese Himbeersorten eignen sich am besten, wenn Sie Himbeeren in Töpfe pflanzen möchten.
  2. Wählen Sie für die Himbeere ein Gefäß, das über ein Wasserabzugsloch verfügt und ein Fassungsvolumen von mindestens 20 Liter hat.
  3. Geben Sie auf den Topfboden eine Drainageschicht. Hierfür eignete sich Blähton bestens.
  4. Anschließend geben Sie eine Lage Topfvlies als Trennschicht zwischen Drainage und Pflanzerde in das Gefäß.
  5. Wässern Sie den Beerenstrauch gründlich.
  6. Füllen Sie etwas Pflanzerde auf das Topfvlies.
  7. Stellen Sie die ausgetopfte Himbeere mittig in das Gefäß und füllen den Hohlraum zwischen Wurzelballen und Topf mit Pflanzerde auf.
  8. Drücken Sie die Erde leicht fest, sodass keine Hohlräume zurückbleiben.
  9. Gießen Sie die die Himbeere im Topf durchdringend an.
  10. Geben Sie den Himbeeren im Kübel eine Rankhilfe, einen Pfahl oder einen Staudenring zur Verfügung. So kann sich die Himbeerpflanze ideal entwickeln und die Triebe werden aufrecht gehalten.

Himbeeren ernten

Die Erntezeit der Himbeeren hängt von der Sorte, dem Standort und dem Witterungsverlauf ab. Sommerhimbeeren können Sie ab Juni ernten. Bis in den Juni reifen kontinuierlich neue Früchte nach. Bei Herbsthimbeeren startet die Ernte im August und kann bis Ende September/Anfang Oktober sein. Zweimaltragende Sorten („Twotimer-Himbeeren“) tragen meist im Sommer und im Herbst eine kleinere Menge an Früchten.

Profitipp: Pflanzen Sie verschiedene Himbeersorten und verlängern so die Erntesaison. Mit etwas Glück haben Sie von Juni bis in den Herbst immer leckeres Naschobst zur Hand.

Wichtig beim Himbeeren ernten ist:

  • Pflücken Sie möglichst am frühen Vormittag oder am Abend.
  • Vermeiden Sie die Himbeerernte in der prallen Sonne.
  • Pflücken Sie nur reife Himbeeren, somit ist der Geschmack voll entfaltet.
  • Reife Himbeeren lassen sich ohne Ziehen vom Strauch lösen.
  • Die Früchte sollten bei der Ernte gleichmäßig gefärbt sein (Achtung, Färbung variiert je nach Sorte).
  • Überreife Früchte matschen und schimmeln schnell, daher diese ggf. über den Hausmüll entsorgen.
  • Bei optimalen Bedingungen ist ein Pflücken von Himbeeren alle 2 bis 3 Tage notwendig.
  • Die Ernte von Himbeeren zieht sich über Wochen.

Wissensfakt: Teilweise nimmt der Befall durch die Kirschessigfliege zu und die Himbeerernte ist in Gefahr. Zum Schutz der Früchte eignet sich ein dünnmaschiges Netz, das über die Pflanzen gelegt wird. Wichtig ist, dass Sie die Himbeerpflanzen rechtzeitig schützen. Die noch grünen Himbeeren sind fest und daher uninteressant für den Schädling. Die Kirschessigfliege sticht Himbeeren an, die gerade zu reifen beginnen. Blühende Himbeeren sollten Sie nicht einnetzen, denn der Fruchtansatz ist von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Sobald sich die ersten Früchte färben, können Sie die Schutznetze anbringen.

Himbeeren verarbeiten mit unseren Rezepten

Himbeeren-Arten

Der grundlegende Unterschied bei der Vielzahl der Himbeersorten ist die Reifezeit. Die Himbeere im klassischen Beerensommer ist im Juni und Juli reif und das Pflücken findet innerhalb von drei bis vier Wochen statt. Ab Anfang August reift die sogenannte Herbsthimbeere. Über viele Wochen gibt es die roten Leckereien zum Naschen, lange bis zum ersten Frost. Ferner kann nach der Farbe unterschieden werden, denn neben dem typischen Obst in Rot gibt es Sorten, die gelbe oder schwarze Früchte tragen.

Schwarze Himbeeren
Gelbe Himbeeren

Sommerhimbeersorten

SortenFrüchteErnteBesonderheiten
Glen Ample (S)mittelrot, fest, saftig, groß, aromatischAnfang Julistachellos, ertragreich
Malling Promisedunkelrot, süß, großJuni bis Mitte Julifrühe Sorte, kräftiger Wuchs, lange Ernte, mit Stacheln
Ruby Beauty®hellrot, mittelgroß, aromatischJuni bis JuliZwergsorte, optimal für Töpfe & Kübel, 80 bis 100 cm hoch, stachellos
Schönemanndunkelrot, aromatisch, süßMitte Julirobust, reiche Ernte, alte Sorte
TulaMagic®hellrot, fest, sehr großJuni bis Juliwiderstandsfähig und robust, hohe Erträge
Black Juwelsüß, aromatisch, mittelgroßJuli bis Auguststarker Wuchs, benötigt Rankgerüst, Besonderheit!
Bristolschwarz, etwas kleiner, aromatischMitte Julistarker Wuchs, benötigt Rankgerüst, Besonderheit!

 

Herbsthimbeersorten

SortenFrüchteErnteBesonderheiten
Aroma Queen®hellrot, aromatisch, sehr intensiver Geschmackab Ende August bis zum Frostneue Sorte, hohe Erträge, besonderes Aroma
Autumn Bliss®mittelrot, sehr aromatisch, süßab Ende August bis zum Frostsehr robust und widerstandsfähig, hohe Erträge
Heritage®rot, sehr süß, mittelgroß bis großab Ende August bis zum Frostanspruchslos, gute Erträge
Himbo-Top®leuchtend rot, festab Mitte August bis zum Frostrobust und unempfindlich, hoher Erträge
Pokusa(S)dunkelrot, sehr groß, weicheAugust und Septemberrobust und unempfindlich, mittlere Erträge, Naschobst
Golden Everestgelb, groß, süßab Mitte August bis zum Frostrobust und unempfindlich, starkwachsend

 

Als Besonderheit gibt es noch die sogenannte Two-Timer-Himbeere® wie beispielsweise Sugana®, eine vielseitige Himbeersorte die an den zweijährigen Ruten im Juni den ersten Ertrag hat und an den einjährigen Ruten von August bis Oktober den zweiten. Die Kreation von Lubera® ist ideal für kleine Gärten und Kübelkultur auf Balkon und Terrasse. Durch eine geschickte Kombination von Sommer- und Herbsthimbeeren verlängern Sie die Erntezeit erheblich. Späte Sommerhimbeeren tragen bis August und frühe Herbsthimbeeren starten ab Mitte August mit dem Fruchten. Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist sobald die Früchte sich ohne großes Ziehen gut von dem Strunk lösen. Die Farbe variiert je nach Sorte, jedoch weisen die roten Früchte in vollreifem Zustand einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen auf.

Eine interessante Züchtung hingegen ist die Taybeere, eine Kreuzung aus Brombeeren und Himbeere. In der Beere ähnelt Rubus fruticosis x idaeus, wie sie botanisch genannt wird, der Himbeere. Die Früchte haben eine rote Farbe und sind länger als Himbeeren. Die bis zu 4 m langen Ranken und die Gestalt der Pflanze ähneln der Brombeere. Neben ihrer robusten Art und hohen Toleranz gegenüber Kälte ist es beachtenswert, dass Taybeeren fructosearm sind.

Himbeere Schädlinge & Krankheiten

Himbeersträucher sind robuste Gehölze, jedoch können folgende Krankheiten und Schädlinge auftreten:

Himbeerrutenkrankheit (Rutensterben)

Es ist die bekannteste Krankheit an Himbeeren und wird durch eine Mischinfektion zweier Pilze ausgelöst. An einjährigen Ruten entstehen ab Mitte Mai blauviolette Flecken, die zu größeren dunklen Zonen werden und den ganzen Stängel umrunden. Der Schwächepilz tritt über Verletzungen an der Rinde ein. Diese können durch Rutengallmücken oder Wintereinflüsse entstanden sein. Achten Sie beim Kauf auf robuste und resistente Sorten und vermeiden Sie mechanische Schäden an den Trieben.

Phytophthora – Wurzelfäule (Phytophthora sp.)

Auf verdichteten, nassen Böden kann es zu großen Schäden durch den Pilz kommen. Vor allem junge Triebe und Ertragsruten haben Blattverfärbungen, Welkeerscheinungen und Kümmerwuchs. Eine Bekämpfung ist schwermöglich. Wichtig sind gute Standortbedingungen und vitales Pflanzgut, die Anfälligkeit ist sortenabhängig. Auf schweren Böden ist der Befall mit Wurzelfäule häufiger vorhanden, daher achten Sie auf einen guten Boden und die nötigen Pflegetipps.

Grauschimmel – Fruchtfäule (Botrytis cinerea)

Vor allem in niederschlagsreichen, kalten Sommern sind die Beeren von einem grauen Pilzüberzug bedeckt. Die roten Früchte sind nicht genießbar und sollten über den Hausmüllentsorgt werden. Wichtig ist, dass die Pflanze regelmäßig geschnitten wird und luftige Bedingungen herrschen. Weiter helfen vorbeugende Behandlungen mit Bio Aktiv-Mittel gegen pilzliche Erkrankungen. Früh eingesetzt kann es einen Befall von Grauschimmel  verhindern oder minimieren. Kurativ gibt es keine Möglichkeit, die Ernte zu retten.

Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Bei dem noch relativ neuen Schädling legt das Weibchen in die reifenden Früchte ihre Eier ab. Die Larven fressen und zersetzen das Fruchtfleisch rund um die Eiablagestelle. Die weiß-cremefarbenen Larven sind bis zu 5 mm lang und in der Frucht sichtbar. Die aromatischen Früchte reifen nicht komplett, werden matschig und sind ungenießbar. Vorbeugend kann die Obstpflanze mit einem dünnmaschigen Netz eingebunden werden. Achten Sie darauf, dass das Netz eine Maschengröße von 1,2 mm hat. Ferner helfen ein trockenes Klima und ein lockerer Pflanzenaufbau gegen die Vermehrung der Kirschessigfliege. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich.

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Himbeeren FAQ

Optimal ist, wenn Sie Himbeeren alleine setzen, denn weitere Artikel würden nur in Konkurrenz stehen und eine Unterpflanzung der Sträucher ist nicht notwendig. Kombinieren Sie doch verschiedene Sorten an Himbeerpflanzen oder testen Sie schwarze Himbeeren.

Auch ohne Garten können Sie Himbeeren auf dem Balkon genießen. Verwenden Sie hierfür einen Topf der über Abzugslöcher verfügt und mindestens 15 Liter Erdvolumen pro Pflanze aufweist. Geben Sie eine Drainageschicht in den Topf und pflanzen die Himbeeren ab Anfang März in das Gefäß. Die Pflege erfolgt analog der im Boden ausgepflanzten Beeren. Ideal geeignet für Kübelkultur sind Zwergsorten mit geringerem Wuchs.

Vor allem ein falscher Schnitt führt bei Sommerhimbeeren zum Ausbleiben von Blüten und Beeren. Werden die neu gebildeten Ruten irrtümlicherweise abgeschnitten, fehlen die tragenden Ruten. Ferner kann Dünger oder Sonne fehlen.

Wer schreibt hier?

Ich liebe alle Gehölze, aber für die Lagerstroemia indica ‘Dynamite‘ schlägt mein Herz ganz besonders.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Fakten zu Christian Wenk:

  • Studium: Dipl. Gartenbauingenieur
  • Im grünen Bereich tätig seit: 2009
  • Bei Pflanzen-Kölle seit: 2012
  • Aufgaben: Produktionsleiter Baumschule
  • Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Umstellung der Eigenproduktion auf biologischen Anbau nach EU-Bio-Richtlinien.
  • Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: gesunde, starke Pflanzen nachhaltig produziert

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