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Eiben pflanzen, gießen und düngen - Tipps zu Taxus baccata

Passende Produkte: Eiben

Wissenswertes über Eiben

Botanischer Name:Taxus baccata, Taxus x media
Weitere Namen:Gemeine Eibe, Becher-Eibe, Bogenbaum, Eve, Yew (engl.)
Verwendung:immergrüne Hecke, Einzelstellung, Formgehölz, Kübelpflanze, immergrüner Strauch
Herkunft:gesamte Nordhalbkugel
Nadelfarben:grün, gelb
Besonderheiten:Eiben gehören zur Familie der Eibengewächse (Taxacea). Wichtig ist zu wissen, dass Nadeln, Rinde und Samen giftig sind, da das Gift Taxin enthalten ist. Der rote Samenmantel um den braunen Samenkern herum ist dagegen für viele Vögel und Eichhörnchen eine wichtige Nahrungsquelle und nicht schädlich. Dennoch ist Vorsicht geboten, da die leuchtend roten Beeren sehr verlockend sind und ein Kontakt mit dem im Fruchtfleisch enthaltenem Samen vermieden werden sollte.

 

Eiben sind eine der beliebtesten immergrünen Heckenpflanzen und in vielen historischen Gärten und Parks zu finden. Die auch als Europäische Eibe bezeichnete Taxus baccata wächst als Baum oder Strauch, kann bestens formiert werden und in Höhenlagen ist sie teilweise als kriechender Bodendecker zu finden. Das robuste Gehölz eignet sich ausgepflanzt als blickdichte Hecke, formschönes Solitärgehölz oder als langlebige Kübelpflanze für Balkon und Terrasse. Neben der Anspruchslosigkeit ist die meist sattgrüne Nadelfarbe und die gute Schnittverträglichkeit hervorzuheben. Als Tertiärrelikt sind Eiben schon seit der Eiszeit bekannt und überzeugen heute noch mit einer unglaublichen Langlebigkeit. Im Mittelalter war das rötlich-braune Holz der Heimischen Eibe wegen seinem harten Holz und der gewissen Elastizität sehr gefragt. Heute steht die Art in Deutschland auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Durch Selektionen und Züchtungen sind immer mehr Sorten entstanden, die sich in Wuchsform oder Nadelfarbe unterscheiden. Wichtig für das Nadelgehölz ist ein gut durchlässiger Boden ohne stauende Nässe.

Eiben Standort

Optimal ist ein halbschattiger bis schattiger Standort für die immergrünen Sträucher. Auch in voller Sonne kann die Heckenpflanze sehr alt werden. Wichtig ist hierbei ein nährstoffreicher und gut durchlässiger Boden, der aber nie zu stauender Nässe neigt. Allgemein sind diese Nadelpflanzen sehr schattenverträglich und tolerieren auch andere Gewächse im Wurzelbereich. Selbst im tiefen Schatten gedeiht das Nadelgehölz, wächst hier aber lockerer vom Aufbau und langsamer. Alle Eiben-Arten sind anspruchslos und gedeihen bei einem pH-Wert von 5 bis 8. Sandige Böden werden mit strukturstabiler Pflanzerde verbessert. Bei schweren Lehmböden sollten Sie mit Sand und Drainagematerial Staunässe entgegenwirken.

Eiben gießen

Bei Eiben ist es sehr wichtig, dass Sie bedarfsorientiert wässern. Dies bedeutet, dass direkt nach der Pflanzung der Standort nie austrocknen darf, jedoch auch keine Staunässe herrscht. Das Gießen ist im ersten Standjahr mit Fingerspitzengefühl durchzuführen. Zur Bildung neuer Wurzeln ist ein Wässern mit Abstand besser als ein zu häufiges Gießen. Die Feuchtigkeit muss bis an die Wurzeln gelangen und der Boden sollte zwischen den Wassergaben etwas abtrocknen. Je nach Temperatur, Bodenbeschaffenheit und Größe der immergrünen Pflanze variiert die Wassermenge. Immergrüne Pflanzen verdunsten auch in der kalten Jahreszeit und sind in trockenen Jahren auf Ihre Hilfe angewiesen ist. 

Wie bei Kirschlorbeer, Buchsbaum, Bambus, Rhododendron, Thuja, Stechpalme (Ilex) oder immergrünen Laubgehölzen sind Schäden im Frühjahr oft durch Trockenheit verursacht und weniger durch tiefe Temperaturen. Erst ab dem zweiten Standjahr sind die immergrünen Pflanzen am Platz etabliert und benötigen weniger Aufmerksamkeit.

Unser Gärtnertipp: Gießen Sie die frisch gepflanzten Eiben möglichst direkt an den Stamm, so gelangt das Wasser direkt an die Pflanze ohne große Verdunstung. Haben Sich Eiben am Standort etabliert, benötigen sie nur bei extremer Trockenheit Wasser.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Eiben düngen

Optimal ist eine Startdüngung nach dem Winter. Die pflegeleichten und anspruchslosen Pflanzen danken es mit frischgrünem Austrieb. Verwenden Sie möglichst einen speziellen Koniferendünger. Dieser organisch-mineralische Spezialdünger fördert die natürliche Farbe der Nadeln und der hohe Magnesiumgehalt beugt eine Braunfärbung vor. Die im Dünger enthaltenen organischen Bestandteile stellen eine Nachlieferung der Nährstoffe über Monate sicher, sodass eine zweite Düngung nicht notwendig ist. Wichtig für die Wirksamkeit des Koniferendüngers ist, dass nach der Ausbringung ausreichend Niederschlag fällt und Temperaturen über 15 °C herrschen. Ergänzend können Sie zur Förderung des Bodenlebens und zum Verdunstungsschutz eine dünne Kompostschicht anbringen. Diese Pflegemaßnahme kann im Herbst oder im Frühling nach der Düngung stattfinden. Vor dem Winter ausgebracht hat die Mulchschicht auch noch eine isolierende Wirkung und hilft den Pflanzen bei tiefen Temperaturen.

Unser Gärtnertipp: Verwenden Sie keine mineralischen Volldünger für die Heckenpflanzen. Es ist nicht notwendig und zu hohe Gaben an Stickstoff schädigen die Umwelt und lassen die Gehölze anfälliger gegenüber Frost werden. Junge Pflanzen benötigen nur die Startdüngung bei der Pflanzung, wie alle immergrünen Laubgehölze auch.

Eiben schneiden

Eiben sind ähnlich wie Liguster und Hainbuche sehr gut schnittverträglich und austriebsfreudig. Für eine schöne und dichte Form ist es empfehlenswert, dass Sie den immergrünen Sichtschutz mindestens einmal im Jahr schneiden. Je öfter Sie schneiden, desto buschiger ist der Austrieb und kompakter wächst das Nadelgehölz. Direkt nach der Pflanzung können Sie in den ersten zwei Jahren auf einen Rückschnitt verzichten oder nur einzelne Zweige mit einer Schere kürzen. Optimal ist ein Schnitt am Ende des Sommers

Grundsätzliches zum Schnitt:

  • Schneiden Sie nur an frostfreien Tagen und nicht im Hochsommer, somit vermeiden Sie Schäden an den Schnittstellen (braune Nadeln, schlechter Neuaustrieb). 
  • Für Eibenhecken und Formschnitt bietet sich der Gebrauch einer elektrischen Heckenschere an. 
  • Verwenden Sie ausschließlich scharfes Werkzeug, um Quetschungen der Triebe zu vermeiden. 
  • Für dichte Hecken hat sich eine konische Form bewährt, um auch ausreichend Sonnenlicht im unteren Bereich zu erhalten.
  • Aufgrund des langsamen Wachstums kann der Pflegeschnitt auch ein Jahr ausgelassen werden. Im Gegensatz zu Kirschlorbeer (Prunus) muss diese Heckenpflanze nicht jährlich geschnitten werden. 
  • Junge Eiben können erst im 2. oder 3. Standjahr formiert werden. 
  • Eibenhecken, die lange Zeit nicht geschnitten wurden, können Sie auf die gewünschte Höhe (bis in das alte Holz) zurückschneiden. Taxus reagiert auf radikalen Rückschnitt unproblematisch und treibt innerhalb der nächsten 2 bis 3 Jahre zuverlässig wieder aus. 
  • Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, Formschnitt bei Eiben kann frei gestaltet werden oder mittels Schablonen geometrische Formen präzise gestaltet werden. 
  • Alte Eiben werden besonders durch den Formschnitt von Jahr zu Jahr dekorativer, dichter und werden zu wahren Gartenschätzen. 
  • Achten Sie beim Schnitt darauf, dass Sie Gartenhandschuhe und lange Kleidung tragen.
Eibe mit elektrischer Gartenschere schneiden
Eiben schneiden in Rundform

Eiben pflanzen

Eiben pflanzen Sie am besten im Spätsommer bis November oder im zeitigen Frühjahr bis Mai. In dieser Zeit ist das Wachstum abgeschlossen und das Gehölz bildet leichter neue Wurzeln. Wählen Sie eine frostfreie Phase und bereiten den späteren Standort gut vor. 

Sträucher, die im Topf gewachsen sind und einen gut durchwurzelten Ballen aufweisen, können Sie ganzjährig pflanzen, jedoch ist die Pflege im ersten Jahr mit etwas mehr Fingerspitzengefühl verbunden. Die beste Pflanzzeit für Eiben ist bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit und Temperaturen über 10 °C somit der Herbst und der Frühling.

Tipps für die Pflanzung im Garten: 

  • Heben Sie ein Pflanzloch aus, welches doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen. 
  • Bei Böden, die zur Verdichtung neigen, können Sie eine dünne Drainageschicht aus Kies oder Sand in das Pflanzloch geben. 
  • Geben Sie anschließend 3 bis 5 Liter Pflanzerde in das Pflanzloch. 
  • Wässern Sie die Eibe durchdringend vor dem Einpflanzen. 
  • Entfernen Sie den Topf und stellen Sie die Pflanze senkrecht in das Pflanzloch. 
  • Als Nächstes füllen Sie den Hohlraum mit einer Mischung aus Aushub und Pflanzerde auf und drücken das Substrat leicht an.
  • Abschließend streuen Sie Bio Gartendünger auf die Oberfläche, arbeiten diesen leicht ein und gießen mit circa 10 Liter Wasser an. 
  • Bedenken Sie beim Pflanzen die Toxizität und tragen Sie möglichst Handschuhe und langärmlige Kleidung.

Unser Gärtnertipp: Für das Pflanzen einer Eibenhecke empfiehlt sich das Spannen einer Schnur, um eine gerade Linie zu erhalten. Wie viele Eiben Sie pro Meter pflanzen, hängt von der Größe der Pflanzen, der jeweiligen Art und der gewünschten Kompaktheit der Hecke ab: 

  • Beeteinfassung als Buchsersatz mit 9 bis 13 cm Töpfen 5 bis 6 Pflanzen pro Meter   
  • Sichtschutzhecke mit Pflanzen ab 40 cm Höhe 3 Pflanzen pro laufenden Meter.

Eiben im Kübel

Die dekorative Gartenpflanze besticht auch im Gefäß durch ihre ganzjährige attraktive Gestalt. Als immergrüne Pflanzen sind Taxus auf Terrasse, Balkon oder Hauseingang eine Bereicherung. Besonders als in Form geschnittene Pflanze sind die immergrünen Nadelgehölze dekorative Kübelpflanzen. Aber auch als aufrechte, lockere Form sind die Heckenpflanzen ansprechend. 

Wichtig für die Nadelbäume im Kübel ist: 

  • Ein ausreichend großes Gefäß mit großem Wasserabzugsloch. 
  • Topfen Sie das Gehölz direkt nach dem Kauf um. 
  • Füllen Sie zuerst eine Schicht Blähton auf den Topfboden. 
  • Verwenden Sie hochwertige Pflanzerde gemischt mit Sand oder spezielle Kübelpflanzenerde. 
  • Achten Sie auf eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, jedoch darf es nie zum völligen Austrocknen oder zu stauender Nässe kommen. 
  • Düngen Sie im Frühjahr mit Bio Gartendünger und bis Anfang August alle 4 bis 6 Wochen mit Flüssigdünger. 
  • Schützen Sie die Nadeln vor zu starker Wintersonne und den Topf mit einem Vlies. Am sonnigen Standort kann es leicht zu Schäden durch fehlendes Wasser kommen. 
  • Achten Sie darauf, dass das immergrüne Gehölz im Gefäß auch im Winter gleichmäßig Wasser benötigt und nicht völlig austrocknet. 
  • Je nach Art und Schnitt kann ein Umtopfen nach 3 bis 4 Jahren notwendig werden.

Eiben-Arten

Die gängigsten Arten sind Taxus baccata (Europäische Eibe), Taxus cuspidata (Japanische Eibe) und die daraus gekreuzte Taxus x media (Becher-Eibe). Vor allem von europäischen Eiben gibt es eine große Auswahl an Sorten, die sich in Wuchsform und Nadelfarbe unterscheiden. Nachfolgend die gängigen Varianten mit ihren Eigenschaften. 

Taxus baccata

Fastigiata Aurea (Gelbe Säulen-Eibe)

  • gelb-grüne Nadeln 
  • sehr straff aufrecht und säulenförmig wachsend 
  • schwachwüchsig 

Fastigiata Robusta (Säulen-Eibe)

  •  mittelgrüne Nadeln 
  • sehr kompakter aufrechter Wuchs
  • Repandens (Kisseneibe)

  • dunkelgrüne und glänzende Nadeln, die an der Unterseite hellgrün sind 
  • breitet sich flach aus, wird maximal 0,8-1m hoch 
  • für niedrige Hecken geeignet 
  • Westerstede (Robuste Heckeneibe) 

  • intensiv dunkelgrüne Nadeln 
  • breit-aufrechter Wuchs, mit 10 Jahren ca 1-1,5 m hoch 
  • Endhöhe 4-6m, kann nach Wunsch geschnitten werden 
  • sehr winterfest

    Die Verfügbarkeit der Arten variiert je nach Jahreszeit, entdecken Sie immer wieder neue Besonderheiten im Sortiment. 

Eiben Schädlinge & Krankheiten

Welche Schädlinge und Krankheiten kann Taxus bekommen? Bei richtigen Standortbedingungen und bedarfsorientierter Düngung sind Taxus pflegeleichte und vitale Gartenpflanzen. Pflanzen, die unter Wasserstress, zu großer Hitze oder Düngermangel leiden, sind anfälliger gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Nachfolgend einige mögliche Probleme, die auftreten können: 

Wollige Napfschildlaus 

Die Zweige und Äste sind mit einer weißen, wachsartigen Wolle überzogen. Häufig sind geschwächte oder stark gedüngte Pflanzen anfällig. Vorbeugend kann das Gehölz mit Pflanzenkur gestärkt werden, bei starkem Befall von wolligen Napfschildläusen behandeln Sie am besten mit Sommeröl. 

Gefurchter Dickmaulrüssler 

Die Eiben-Blätter weisen buchtenartige Fraßspuren an den Blatträndern auf. Diese verursacht der Käfer. Großen Schaden richten vor allem die Larven des Dickmaulrüsslers auf. Diese schädigen das Gehölz durch Fraß an Wurzeln und Wurzelhals. Eine gute Bekämpfungsmöglichkeit ist der Einsatz von Nematoden. Diese als Nützlinge eingesetzten Fadenwürmer wirken bei Bodentemperaturen ab 12°C. Halten Sie den Boden nach dem Abgießen gleichmäßig feucht, dass die Nützlinge auch wirksam helfen.

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Pflanzen-Kölle Doktor

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Eiben FAQ

Taxus sind mit ihrem immergrünen Nadelkleid passendeHeckenpflanzen für viele Stilrichtungen. Ob für moderne Häuser oder naturnahe Grundstücke, mit der Gewöhnlichen Eibe pflanzen Sie das Richtige. Auch Kombinationen mit laubabwerfenden Heckenpflanzen oder Blütensträuchern sind möglich. Klassisch wirkt der immergrüne Strauch mit weißen Blüten oder filigranen Gräsern. Ein besonderes Bild ergeben zusätzlich attraktive Gefäße und Amphoren. 

Immer mehr machen Buchsbaumzünsler und Schadpilze dem vielerorts gepflanzten Buxus sempervirens zu schaffen. Auf der Suche nach Alternativen kommt hierbei die Heckenpflanze Taxus oder der Lebensbaum in Frage. Als Formgehölz (Kugel, Pyramide, Stämmchen), sowie für Sichtschutz kann die immergrüne Pflanze ebenfalls gepflanzt werden. Eiben vertragen auch Schatten, wohingegen Buchsbaum eher leidet. Je nach Standort sind Eiben als Buchsbaum-Ersatz möglich.

In der Gruppe Taxus Media gibt es die Sorte Hillii. An dieser männlichen Variante werden Sie keine Frucht finden. Die Gehölze sind winterhart, das ganze Jahr über attraktiv, wintergrün und gut geeignet für schmale Hecken. Die Eibe Taxus baccata im Gegensatz dazu bildet ab und zu Beeren aus, wächst etwas verzweigter und ist für etwas breitere Hecken optimal. Taxus media Hicksii ist die weibliche Variante und reicht an Blüten und roten Früchten.

Wer schreibt hier?

Ich liebe alle Gehölze, aber für die Lagerstroemia indica ‘Dynamite‘ schlägt mein Herz ganz besonders.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Fakten zu Christian Wenk:

  • Studium: Dipl. Gartenbauingenieur
  • Im grünen Bereich tätig seit: 2009
  • Bei Pflanzen-Kölle seit: 2012
  • Aufgaben: Produktionsleiter Baumschule
  • Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Umstellung der Eigenproduktion auf biologischen Anbau nach EU-Bio-Richtlinien.
  • Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: gesunde, starke Pflanzen nachhaltig produziert

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