Reiche Ernte aus dem eigenen Garten
Wann ist Gemüse erntereif? — der perfekte Zeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt für die Ernte hängt von der jeweiligen Gemüsesorte, dem Standort sowie dem Zeitpunkt der Aussaat oder des Auspflanzens ab. Bei einer frühen Aussaat und milder Witterung beginnt die Ernte im Gewächshaus oder Folientunnel bereits im März. Radieschen, Kresse und Pflücksalate sind bei optimalen Bedingungen schnell erntereif. Spinat, Frühlingszwiebel und verschiedene Salate folgen. Die Haupternte im Freiland findet vor allem im Juli und August statt. Mit einer klugen Sortenwahl und satzweisem Anpflanzen kann von März bis lange in den Herbst frisches Gemüse geerntet werden. Besonders im Gewächshaus, Folientunnel, Hochbeet mit Abdeckung oder im Freiland mit Winterschutzvlies wächst Wintergemüse wie Lauch, Feldsalat und Grünkohl bis Dezember.

Wissensfakt: Die Ernte von Gemüse im Freiland ist stark von der Witterung abhängig. Ist es im Mai dauerhaft regnerisch und kalt, verzögern sich Fruchtbildung, Wachstum und Ernte. Auch heiße Phasen können sich nachteilig auf den Ertrag, die Fruchtgröße und den Erntezeitpunkt auswirken. Wichtig ist, die Sorten passend zur Jahreszeit auszuwählen. Es gibt z. B. spezielle Sommersalate, die Hitze besser tolerieren und weniger zum Schießen neigen.
Wie erkenne ich reifes Gemüse?
Der Zeitpunkt der Ernte variiert je nach Gemüseart und -sorte. Um den besten Moment für die Ernte zu treffen, ist etwas Wissen über die Gemüseart hilfreich. Nicht alle Gemüsesorten zeigen ihre Reife auf die gleiche Weise. Um den perfekten Zeitpunkt zu erkennen, können Sie die folgenden Merkmale als Orientierungshilfe nutzen. Bitte beachten Sie, dass diese Merkmale nicht bei jedem Gemüse gleich angewendet werden können.
6 Merkmale für den perfekten Zeitpunkt der Gemüseernte:
- Farbe: Vor allem Fruchtgemüse wie beispielsweise Tomaten, Kürbis oder Paprika zeigen ihre Reife durch die sortentypische Färbung.
- Größe und Form: Ideal ist eine sortentypische Größe des Gemüses bei der Ernte. Zu große Früchte, z. B. bei Gurken oder Zucchini, können wässrig oder holzig sein.
- Festigkeit: Bei einer zu frühen Ernte sind Rote Beete oder Möhren oft weich und lassen sich nicht gut lagern.
- Geruch: Vor allem Tomaten verströmen im reifen Zustand den typischen Geruch.
- Konsistenz der Stängel und Blätter: Optimal sind kräftig grüne Stängel bei Spinat und Mangold. Welke Stiele und Blätter mit braunen Stellen deuten darauf hin, dass die Ernte zu spät erfolgt.
- Konsistenz und Größe von Schalen und Hülsen: Erbsen und Bohnen reifen je nach Sorte unterschiedlich. Die Länge der Schalen und Hülsen variieren stark. Daher ist es wichtig, dass Sie die sortentypische Größe kennen.
Wissensfakt: Der optimale Erntezeitpunkt ist entscheidend für Geschmack, Haltbarkeit und Nährstoffgehalt im Gemüse. Bei vielen Gemüsearten ist es wichtig, dass Sie regelmäßig ernten und dadurch die neue Fruchtbildung fördern. Andere Arten wie beispielsweise Kartoffeln werden zu einem bestimmten Zeitpunkt geerntet. Durch satzweises Pflanzen oder Säen und die Wahl von Früh-, Sommer- und Spätsorten kann man die Ernte über mehrere Wochen strecken.
Fruchtgemüse: Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini
Bei Fruchtgemüse können Sie über mehrere Wochen beim Wachsen der Früchte zusehen. Zunächst sind die Früchte nur wenige Zentimeter groß. Die Erkennungsmerkmale für die Reife und den richtigen Erntezeitpunkt unterscheiden sich je nach Pflanzenart. Nachfolgend Hinweise zur Reife, Ernte und Besonderheit je Art:
Fruchtgemüse | Juli | August | September | Oktober |
Tomaten | x | x | x | bei guter Witterung |
Gurken | x | x | x | |
Paprika | x | x | x | |
Zucchini | x | x | x | |
Auberginen | x | x | x | bei guter Witterung |
Kürbis | x | x |

Tomaten
- gleichmäßige, sortentypische Farbe
- leichtes Nachgeben bei Druck auf die Früchte
- Ernte: Juli bis September (Freiland)
Besonderheit: Tomaten können nachreifen, d.h., Sie können die Früchte, die noch nicht ganz reif sind, auch noch im Herbst ernten. Nach einigen Tagen im Haus reifen die Früchte aus. Wichtig zu wissen ist, dass das Aroma beim optimalen Erntezeitpunkt besser ist als wenn Sie unreife Früchte ernten und nachreifen lassen. Tomaten können einfach von Hand von der Pflanze abgeerntet werden, ein Messer ist nicht notwendig. Der Reifegrad der Früchte ist entscheidend für Aroma und Haltbarkeit.

Gurken
- kräftige, grüne Schale
- Länge je nach Sorte
- Ernte: Juli bis September (Freiland)
Besonderheit: Bei einer zu späten Ernte sind die Kerne sehr groß und die Früchte können bitter schmecken. Durch die regelmäßige Ernte wird außerdem ein weiterer Fruchtansatz gefördert. Ernten Sie die Gurken entweder von Hand oder mit einem scharfen Messer.

Paprika
- vollständiger Farbwechsel zur Sortenfarbe (d. h. von grün zu rot/gelb oder orange)
- feste und glänzende Haut
- Ernte: Juli bis September (Freiland)
Besonderheit: Bei einer zu frühen Ernte sind Paprika zwar genießbar, teilweise aber noch etwas bitter. Werden Paprika zu spät geerntet, ist die Haut weich und die Früchte sind nicht mehr knackig. Optimal ist es, wenn Sie die Frucht bei der Ernte mit einem scharfen Messer von der Pflanze abtrennen.

Zucchini
- je nach Sorte 12 bis 20 cm lang
- feste und glatte Frucht, ohne Druckstellen
- variierende Farbe je nach Sorte
- Ernte: Juli bis September (Freiland)
Besonderheit: Große Zucchini enthalten viele Kerne und sind oft wässrig. Werden Zucchini zu spät geerntet, können sie Bitterstoffe enthalten und sind dadurch nicht mehr genießbar. Durch das regelmäßige Ernten wird die Pflanze außerdem angeregt, neue Früchte zu bilden. Auch die Blüten sind essbar und können geerntet werden. Ernten Sie die Zucchini durch eine leichte Drehbewegung, alternativ schneiden Sie die Frucht mit einem Messer von der Pflanze ab.

Auberginen
- ovale, längliche Sorten 15 bis 20 cm lang; runde Sorten: faustgroß; Mini-Sorten: 5 bis 8 cm
- glänzende und glatte Haut
- variierende Farbe je nach Sorte, meist tief dunkelviolett
- Ernte: Ende Juli bis September (Freiland)
Wissensfakt: Reife Früchte haben helle, weiche Kerne. Auberginen nicht abreißen, sondern mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere ernten. Zu große Früchte sind schwammig und bitter.

Kürbis
- je nach Sorte ab September reif
- Ernte vor dem ersten Frost
- feste und harte Haut (nicht mehr mit dem Fingernagel eindrückbar)
- braun und korkiger Stilansatz
- trockene und kühle Lagerung (optimal: 12 bis 15 °C)
- Haltbarkeit von Hokkaidos: 2 bis 4 Monate Haltbarkeit von Butternut und Muskatkürbis: ca. 4 Monate
Wissensfakt: Achten Sie bei der Kürbisernte darauf, dass Sie den Stilabsatz abschneiden und die Frucht nicht abreißen, denn der Stil sorgt für eine längere Lagerfähigkeit. Wenn der Kürbis beschädigt ist, leidet seine Haltbarkeit.
Wurzelgemüse: Karotten, Kartoffeln, Rote Bete, Sellerie, Pastinake
Wurzelgemüse wächst größtenteils unter der Erde, daher ist es nicht immer ganz einfach zu erkennen, ob die Gemüsearten reif für die Ernte sind. Mit ein paar Tricks lassen sich die Erntetermine gut bestimmen, ohne dass Sie die Pflanzen zu früh aus dem Boden nehmen müssen. Neben der Kulturdauer – also der Zeit zwischen Aussaat oder Pflanzung und Ernte– sind optische Merkmale ein Indiz für den Erntebeginn. Zwei mögliche Erkennungsmerkmale können sein:
- 1. Größe: Bei einigen Wurzelgemüsesorten lässt sich die Größe abschätzen. Der oberirdische Teil(„Schulter“ ) wird sichtbar und ragt aus der Erde.
- 2. Laubfarbe und Zustand: Die Blattfärbung ist ein Hinweis auf den Erntebeginn. Vor allem bei Rote Bete werden die Blätter welk und sind nicht mehr so wüchsig. Außerdem ist die Verdickung der Knolle sichtbar.
Gemüse | Kulturzeit | Erntezeitpunkt erkennen |
---|---|---|
Karotten | 10 bis 14 Wochen | Schulter sichtbar, kräftiges Laub |
Kartoffeln (frühe Sorten) | 90 bis 110 Tage | Sobald das Laub zu welken beginnt. Ernte ab Juni |
Kartoffeln (mittelspäte Sorten) | 110 bis 130 Tage | Sobald das Laub zu welken beginnt. Ernte ab August |
Kartoffeln (späte Sorten) | 130 bis 160 Tage | Sobald das Laub zu welken beginnt. Ernte ab September |
Rote Bete | 12 bis 16 Wochen | Knolle sichtbar, Blätter welken leicht. |
Radieschen | 4 bis 6 Wochen | Knolle ist gut sichtbar, fest bei Fingerdruck. |
Rettich | 8 bis 10 Wochen | Der obere Teil ragt aus der Erde. |
Sellerie | 20 bis 25 Wochen | Knolle gut ausgebildet, Blätter beginnen zu welken. Herbstgemüse |
Pastinake | 24 bis 30 Wochen | Tiefe Temperaturen fördern das Aroma. Herbstgemüse |
Die Kulturzeit und der Erntezeitpunkt können aufgrund von Standort und Wetterbedingungen schwanken.
Es ist am besten, einzelne Pflanzen zu testen, um herauszufinden, ob das Wurzelgemüse die gewünschte Größe erreicht hat. Ernten Das Ernten bei feuchtem Bodenerleichtert das Herausnehmen aus der Erde. Vor allem auf schweren Lehmböden brechen Karotten und Pastinaken ab, wenn der Boden zu trocken ist.
3 Tipps zur schonenden Ernte von Wurzelgemüse
- Starten Sie mit der Ernte, wenn der Boden feucht ist.
- Lockern Sie die Erde neben der Reihe, die Sie ernten möchten, mit einem Sauzahn, einer Grabgabel oder einer Hacke. Dadurch lässt sich das Wurzelgemüse leichter herausnehmen.
- Ernten Sie mit einer Grabgabel. Ziehen Sie nicht am Laub. Vor allem bei Möhren und Pastinaken kommt es schnell dazu, dass das Laub abbricht und die Wurzeln noch im Boden stecken.
Das Wurzelgemüse kann gestaffelt geerntet werden. Beginnen Sie zunächst mit der Ernte der größten Knollen. Vor allem bei Radieschen können sich die verbleibenden Radieschen weiterentwickeln und noch wachsen. Bei Sellerie und Pastinaken dauert es sehr lange, bis Sie mit der Ernte beginnen können. Die aromatischen Blätter sind jedoch schon früh erntebereit. Pflücken Sie nur einzelne Blätter, denn das Laub ist für die Knollenbildung wichtig.
Blattgemüse: Mangold, Spinat, Pflücksalate, Rucola
Blattgemüse wächst im Hochbeet, Pflanzkübel oder im Garten schnell und ist einfach zu ernten. Wichtig ist vor allem im Sommer, dass Sie die Blätter möglichst am Morgen oder Abend ernten. Das Blattgemüse hat einen hohen Wassergehalt und welkt schnell in der Mittagshitze.
3 Tipps zur schonenden Ernte von Blattgemüse und Pflücksalat
- Ernten Sie von außen nach innen. Besonders Mangold und Pflücksalat wachsen kontinuierlich und können über mehrere Wochen hinweg geerntet werden.
- Verwenden Sie zum Ernten des Blattgemüses möglichst ein scharfes Messer oder eine Gartenschere.
- Vermeiden Sie die Ernte bei nassem Wetter oder wenn die Pflanzen nass sind.
Blattgemüse | Erntezeitpunkt | Mehrfachernte |
---|---|---|
Pflücksalat | Ab 5 bis 6 Blattpaare, einzelne Blätter pflücken | regelmäßige Ernte möglich |
Mangold | ab 20 bis 30 cm Blattlänge, Blätter von außen nach innen ernten | Ernte über Monate hinweg möglich |
Spinat | gut entwickelte Blätter, je nach Sorte 8 bis 10 cm lang, vor der Blüte | bei milder Witterung möglich, auch als Herbstgemüse möglich |
Rucola | 10 bis 15 cm lange Blätter, vor der Blüte | mehrere Ernten möglich |
Proftipp: Starten Sie frühzeitig mit der Ernte des Blattgemüses. Durch die frühe Ernte kann vor allem bei Mangold und Schnittsalaten die Ernteperiode verlängert werden. In heißen Phasen ist es ratsam, das Blattgemüse zu beschatten. Dadurch wird das Gemüse weniger gestresst und bleibt wüchsig. Ernten Sie möglichst am frühen Morgen.
Kopfsalat, Lollo Rosso, Eichblatt, Eisbergsalat, Endivien, Chinakohl
Es gibt eine Vielzahl an Blattsalaten die Sie je nach Jahreszeit im Gewächshaus, Folientunnel Hochbeet, im großen Topf oder im Garten anbauen können. Wählen Sie die Sorten entsprechend der Jahreszeit, da vor allem Kopfsalat sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede reagiert. Starten Sie im Frühjahr mit speziellen Frühjahrssorten, denn diese tolerieren die noch niedrigen Temperaturen besser. Im Sommer – bei dauerhaften Temperaturen über 25 °C – leiden viele Salatsorten. Wichtig ist, dass Sie daher die Sorten entsprechend der Jahreszeit pflanzen.
Salatsorte | Pflanzzeit im Freiland | Kulturzeit | Ernte |
---|---|---|---|
Kopfsalat | März bis Juli | 6 bis 8 Wochen | bodennah schneiden, nicht zu spät schneiden (Schießen) |
Lollo Rosso | April bis August | 6 bis 8 Wochen | blattweise Ernte möglich oder wie Kopfsalat bodennah abschneiden |
Eichblatt | April bis August | 6 bis 8 Wochen | blattweise Ernte möglich oder wie Kopfsalat bodennah abschneiden |
Eisbergsalat | April bis Juli | 8 bis 10 Wochen | bodennah schneiden, hitzeempfindlich |
Endivie | Juni bis August | 10 bis 12 Wochen | toleriert tiefere Temperaturen, bodennah schneiden. Typisches Herbstgemüse |
Chinakohl | Juli bis August | 9 bis 12 Wochen | bodennah schneiden, frostempfindlich |
Romanasalat | April bis August | 8 bis 10 Wochen | blattweise Ernte möglich oder wie Kopfsalat bodennah abschneiden |
Die Kulturzeit kann aufgrund von Standort und Wetterbedingungen schwanken.
Profitipp: Der Anbau von Chicorée ist zweistufig und benötigt etwas Fingerspitzengefühl. Zunächst wachsen die Pflanzen aus Samen im Freiland. Die Aussaat erfolgt im Mai/Juni direkt im Freien. Nach 7 bis 14 Tagen werden die Sämlinge sichtbar. Im Sommer sollten Sie die Salatpflanzen frei von Unkraut halten. Im Herbst können die Wurzeln geerntet werden. Dabei schneidet man die Blätter auf 2 bis 3 cm zurück. Ab November findet das sogenannte Treiben im Haus statt. Dazu werden die Wurzeln senkrecht in einen Eimer mit feuchter Erde gesteckt und vollständig lichtdicht abgedeckt. Nach 3 bis 5 Wochen sind die Chicorée-Zapfen reif für die Ernte. Wenn es schneller gehen soll, können Sie auch fertige Wurzeln zum Antreiben kaufen.
Lauchgemüse: Zwiebel, Lauch (Porree), Schalotten und Knoblauch
Je nach Pflanzenart wird bei Lauchgemüse nur das unterirdische Speicherorgan (Zwiebel) oder die ganze Pflanze geerntet.
Gemüseart | Kulturbeginn | Pflanzgut | Kulturzeit | Ernte / Lagerung |
---|---|---|---|---|
Zwiebel | März bis April August bis Oktober | Steckzwiebel | 4 bis 5 Monate |
|
Schalotten | März bis April | Steckzwiebel | 4 bis 5 Monate |
|
Lauch | Mai | Jungpflanzen | 6 bis 9 Monate |
|
Knoblauch | März Oktober bis November | Steckzwiebel | 7 bis 9 Monate (Frühjahr) 8 bis 10 Monate (Winter) |
|
Die Kulturzeit kann aufgrund von Standort und Wetterbedingungen schwanken.
Kohlgemüse: Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi, Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Rosenkohl
Im Gegensatz zu Blattgemüse dauert die Kultur von Kohlegemüse vom Auspflanzen bis zur ersten Ernte meist mehrere Monate. Je nach Art wird entweder die Knolle, der Kopf oder die Blume geerntet. Sie können das Kohlgemüse ab April ins Hochbeet oder in den Garten auspflanzen. Die Anzucht von Kohlgemüse durch Samen ist möglich, benötigt jedoch mehr Zeit.
Kohlart | Auspflanzzeit | Kulturzeit in Tagen | Erntemethode |
---|---|---|---|
Brokkoli | April bis Juni, Juli (Herbstkultur) | 60 bis 90 | Hauptrieb abscheiden, teilweise bilden sich Seitentriebe, die als Nachernte in einigen Wochen geerntet werden können. |
Blumenkohl | April bis Anfang Juni | 70 bis 100 | Zur Schattierung der Blume sollten Blätter abgeknickt und über den Kopf gelegt werden. |
Kohlrabi | März bis August | 50 bis 80 | Kurze Kulturzeit, rechtzeitig ernten, alte Knollen sind holzig. Achtung: Sorten entsprechend der Jahreszeit wählen! |
Weißkohl | April bis Juni | 90 bis 130 | bodennah abschneiden, Lagerung je nach Sorte gut möglich |
Rotkohl | April bis Juni | 100 bis 140 | bodennah abschneiden, lange lagerfähig |
Wirsing | April bis Juni | 80 bis 130 | bodennah abschneiden |
Rosenkohl | April bis Juni | 140 bis 180 | Röschen werden von unten nach oben reif, regelmäßig ernten, Röschen abdrehen, Ernte bis lange im Winter möglich. Zur Förderung der Röschenbildung kann die Triebspitze im Sommer entfernt werden. |
Die Kulturzeit kann aufgrund von Standort und Wetterbedingungen schwanken.
Hülsenfrüchte: Erbsen, Bohnen
Erbsen und Bohnen sind Gemüsearten, die in Sätzen angebaut werden können und so über viele Monate Früchte hinweg tragen. Wichtig beim Anbau der Hülsenfrüchte sind warme Temperaturen und eine regelmäßige Ernte. Bei guten Bedingungen können Sie Bohnen oder Erbsen jede Woche ein- bis zweimal pflücken. Durch die regelmäßige Ernte fördern Sie auch den Fruchtansatz bei Bohnen und Erbsen.
Gemüse | Aussaatzeit | Kulturzeit | Ernte | Kulturhinweis |
---|---|---|---|---|
Erbsen / Zuckererbsen | März bis Mai | 60 bis 90 Tage | regelmäßig von Hand pflücken, junge Schoten können komplett gekocht werden | frühe Aussaat ratsam, bei hohen Sorten Rankhilfe notwendig |
Buschbohnen | Mai bis Juli | 50 bis 70 Tage | regelmäßig von Hand pflücken, überreife Schoten sind zäh | keine Staunässe, wärmebedürftig |
Stangenbohnen | Mai bis Juni | 70 bis 90 Tage | regelmäßig von Hand pflücken, überreife Schoten sind zäh | Rankgerüst notwendig, keine Staunässe, wärmebedürftig |
Die Kulturzeit kann aufgrund von Standort und Wetterbedingungen schwanken.
Wissensfakt: Bohnen und Erbsen/Zuckererbsen werden direkt im Boden ausgesät. Eine Vorkultur im Haus ist nicht notwendig. Achten Sie darauf, dass der Samen gleichmäßig feucht ist und schützen Sie ihn ggf. vor Vogelfraß. Frisch gekeimte Hülsenfrüchte werden gerne von Schnecken gefressen, daher ist eine regelmäßige Kontrolle der Jungpflanzen wichtig.
So geht’s richtig: Tipps zur Gemüseernte
Die Gemüseernte ist der Höhepunkt nach Wochen der Pflege im Garten oder auf dem Balkon. Wichtig bei der Ernte ist, dass Sie den richtigen Zeitpunkt und die passende Technik wählen.
Wieso ist es wichtig, dass Gemüse zum richtigen Zeitpunkt geerntet wird?
- Qualität
- Geschmack
- Haltbarkeit
- Folgeertrag
- Schonung der Pflanze
- Erntemenge
- Ernten Sie mit Bedacht und schonen Sie die Pflanzen bei der Ernte. Viele Gemüsearten können über Wochen beerntet werden. Der Folgeertrag hängt von der Sorte, den Wetterbedingungen und der Pflege ab. Wichtig ist, dass bedarfsorientiert gegossen wird, die Gemüsepflanzen gut mit Nährstoffen versorgt und frei von Krankheiten und Schädlingen sind. Geschwächte Pflanzen bringen nur geringe Erträge und minderwertige Früchte. Daher ist die Pflege der Gemüsepflanzen während der ganzen Vegetationsperiode wichtig.
Wann ist der beste Erntezeitpunkt am Tag?
Die Tageszeit spielt eine entscheidende Rolle für die Haltbarkeit und Frische bei der Gemüseernte. Optimal ist eine Ernte am frühen Morgen. Bei Blattgemüse und Salaten ist der Vormittag die ideale Erntezeit.
Proftipp: Vermeiden Sie eine Ernte in der Mittagszeit. Vor allem in warmen Phasen leidet die Frische und die Lagerfähigkeit verkürzt sich.
Wie wird Gemüse geerntet?
Ob Sie das Gemüse mit der Hand oder mit einem Messer oder einer Gartenschere ernten, hängt von der jeweiligen Art ab.
- Fruchtgemüse: Ernte von Hand, meist mit einem leichten Dreh. Achten Sie darauf, dass Sie die Pflanze dabei nicht verletzen.
- Wurzelgemüse: mit einer Grabgabel vorsichtig herausziehen
- Blattgemüse: von Hand oder mit einem Messer
- Kohlgemüse: mit einem Messer oder einer Gartenschere
- Hülsenfrüchte: von Hand oder mit einem Messer
Proftipp: Achten Sie beim Abschneiden darauf, dass die Schnittflächen glatt sind und nicht reißen. Dadurch senken Sie das Risiko für Fäulnis und Pilzbefall. Verletzten Sie die Pflanzen bei der Ernte nicht.
Was ist die Folge von einer zu frühen oder zu späten Ernte?
Der richtige Reifegrad ist entscheidend für das Aroma und die Haltbarkeit Ihres Gemüses. Bei einer zu frühen Ernte sind beispielsweise Bohnen oder Auberginen schnell welk und es ist schade um die Zeit und Mühe der vergangene Wochen. Zu spät geerntetes Gemüse ist meist zäh, faserig und teilweise ungenießbar. Der Reifegrad variiert je nach Gemüseart und -sorte.
- Zu frühe Ernte: unreifes Gemüse, weniger Aroma, nicht sehr lange haltbar, weniger Ertrag
- Zu späte Ernte: Gemüse nicht sehr aromatisch, teilweise zäh, faserig, ungenießbar; geringere Folgeerträge vor allem bei Bohnen und Erbsen
Nach der Ernte: Gemüse richtig lagern und frisch halten
Nach der Ernte stellt sich vor allem bei hohen Erträgen die Frage, wie das Gemüse am besten gelagert wird. Die besten Möglichkeiten zur Frischhaltung oder Verarbeitung hängen von der Gemüseart ab. Wichtig ist die richtige Lagerung oder Verarbeitung, um Aroma, Vitamine und Frische zu erhalten.
3 Grundregeln zur Gemüselagerung
- Gemüse nach der Ernte nicht in der Sonne liegen lassen
- groben Schmutz entfernen (vor allem bei Wurzelgemüse)
- Druckstellen vermeiden (vor allem bei Gurken, Zucchini, Tomaten und Salat)
Je nach Gemüseart und Ertrag wird die Ernte direkt verwertet oder gelagert. Die Lagerfähigkeit ist von der Gemüseart abhängig.
Lagerort | Gemüseart | Besonderheit |
---|---|---|
Kühlschrank | Blattgemüse, Wurzelgemüse, Kohlgemüse, Hülsenfrüchte | Kurze Lagerung vor allem bei Salat |
Kühle Räume | Fruchtgemüse | Nicht zu kalt lagern, gilt vor allem für Tomaten |
Keller | Wurzelgemüse, Kohlgemüse | Möhren, Rote Bete, Pastinaken im Sand einschichten. Regelmäßig kontrollieren. |
Einfrieren | Hülsenfrüchte, Spinat, Mangold, Kohlgemüse, Brokkoli, Blumenkohl, Paprika | Blanchieren oder kochen. Portionsweise einfrieren. |
Haltbarmachen | Fruchtgemüse, Rote Bete, Kohl (Fermentieren) | Gute Möglichkeit zur Vorratshaltung, Geschmack verändert sich |
Trocknen | Tomaten | Dörrautomat, Backofen |
Welche Fehler gibt es beim Lagern von Gemüse?
- Nasses Gemüse einlagern -> Schimmelrisiko
- Falscher Ort -> Tomaten sollten nicht zu kalt gelagert werden, Kartoffeln sollten nicht neben Äpfeln lagern.
- Ort ist zu warm/hell -> Kartoffeln und Zwiebeln treiben aus.
Manche Gemüsearten sollten Sie nach der Ernte direkt verarbeiten. Mangold und Spinat verlieren schnell an Frische und es ist ratsam, dass Sie die Ernte innerhalb von 1 bis 2 Tagen verarbeiten. Bohnen oder Erbsen werden durch das Blanchieren gut haltbar. Im Gefrierschank können Sie das Gemüse dann für Monate aufbewahren.
Zusammenfassung: Ganz egal, ob Sie Gemüse im großen Stil im Freiland oder im Hochbeet, Pflanzkübel oder Vertical Gardening anbauen – die Ernte ist das Ziel einiger intensiver Wochen. Sie bereitet Groß und Klein viel Freude und vor allem Snackgemüse zum direkten Verzehr ist für Kinder ein Erlebnis. Wichtig beim Gemüse ernten sind der richtige Zeitpunkt und die notwendige Technik. Neben dem Erlebnis der Ernte ist Gemüseanbau nachhaltig und lehrreich. Für eine gute Grundversorgung während des Sommers ist eine Fläche von ca. 100 m2 pro Person notwendig, beim Wunsch für eine Selbstversorgung (inkl. Lagergemüse) sind es 200 bis 300 m2.
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Als Bereichsleiter Bio Anbau schätze ich bei Pflanzen-Kölle besonders unseren Ressourcen- und Klimaschutz und unseren nachhaltigen Sortimente.
Fakten zu Quido Kleiner:
- Ausbildung zum Gärtnermeister, Fachrichtung Blumen- und Zierpflanzen
- Im grünen Bereich tätig seit: 1979
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 1991
- Aufgaben: Bereichsleiter Bio Anbau in den eigenen Gärtnereien, Planung und Entwicklung der Bio Sortimente, Einhaltung und Umsetzung der Bio Verordnung
- Für diese Pflanzen schlägt mein Herz: Kräuter in all ihrer Vielfalt und Spathiphyllum (Einblatt)
- Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: fachliche Kompetenz, Zuverlässigkeit, lange Haltbarkeit unserer Produkte, Glaubwürdigkeit.