Kompost anlegen für Anfänger und Profis
5 Vorteile der Kompostierung im eigenen Garten:
- Aus den organischen Abfällen entsteht in kurzer Zeit ein wertvoller Bodenverbesserer.
- Durch die eigene Kompostwirtschaft entfallen Transportwege für die Entsorgung.
- spart Geld bei der Entsorgung
- Kompost wird im Garten ausgebracht und durch Humusanreicherung wird mehr klimaschädliches CO2 im Boden gespeichert.
- schont Ressourcen, da Kompost als wertvoller Bodenverbesser eingesetzt werden kann
Kompost anlegen im Garten – Vorbereitungen treffen
Bevor Sie im Garten einen Kompost anlegen, sollten Sie sich Gedanken machen, wo der Kompost am besten steht und welche Vorbereitungen Sie treffen müssen.
Folgende Punkte sind wichtig, bevor Sie einen Kompost im Garten anlegen:
- Wieviel Abfall fällt im Garten an?
- Sollen alle Gartenabfälle kompostiert werden?
- Kann der entstehende Humus verwendet werden?
- Wo gibt es einen passenden Platz für einen Kompost?
- Welche Art der Kompostierung kommt in Frage?
- Wo stört der Kompost optisch nicht?
Der richtige Platz für den Kompost
Bei der Auswahl des richtigen Standorts müssen Sie einige Dinge beachten. Nur am idealen Standort funktioniert die Zersetzung des organischen Materials und das Endprodukt ist ein hochwertiger Bodenverbesserer. Stimmen die Bedingungen nicht, kann es zu Schimmelbildung kommen. Daher ist es wichtig, dass Sie den richtigen Platz für den Kompost auswählen.
5 Punkte für den optimalen Platz für einen Kompost:
- Der Untergrund sollte offen sein, Platten oder Beton sind nicht geeignet.
- Ideal ist ein Platz im Halbschatten.
- Achten Sie auf ausreichend Abstand zum Nachbargrundstück.
- Der Weg zum Kompost sollte befestigt sein. So kann der Kompost auch bei Regenwetter bestückt werden.
- Achten Sie darauf, dass Sie um den Kompost genügend Platz zum Arbeiten haben. Dies ist vor allem beim Umschichten und Verarbeiten von Vorteil.
Tipp: Wählen Sie den Standort für Ihren Kompost sorgfältig aus. Achten Sie darauf, dass Sie den Komposthaufen nicht direkt am Sitzplatz oder Hauseingang des Nachbargrundstückes planen. Nehmen Sie Rücksicht auf die Nachbarn und legen Sie den Platz für Ihren Kompost mit Bedacht fest.
Offene oder geschlossene Kompostierung
Offene Kompostierung
Als offene Kompostierung bzw. offenes Verfahren bezeichnet man den Komposthaufen mit zwei oder mehreren offenen Kammern, die meist aus Holzlatten gebaut sind. Weiter ist die offene Kompostierung in Metallgittern möglich. Der Komposthaufen der offenen Kompostierung eignet sich für jeden privaten Garten und bietet viel Platz für Gartenabfälle. Die kompostierbaren Abfälle sollten möglichst zerkleinert aufgeschichtet werden, dabei sollte eine Höhe von 1,5 m nicht überschritten werden. Durch das Kammersystem kann der bereits angesetzte Kompost nach mehreren Monaten in die zweite Kammer umgeschichtet werden und weiterreifen. So kann die erste Kammer mit neuem Kompostgut gefüllt werden. Dieses Verfahren bietet ausreichend Platz für eine Trennung der verschiedenen Reifestadien, so wird nach ein bis drei Jahren eine ausgezeichnete Kompostqualität erzielt.
Geschlossene Kompostierung
Die geschlossene Kompostierung eignet sich mit einem Schnell- oder Thermokomposter für kleinere Gärten oder Haushalte. Der Schnellkomposter besteht meist aus Metall oder Kunststoff und ist mit einem Deckel und Schlitzen in der Bodenplatte versehen. Der Rotteverlauf ist kaum beeinflussbar, jedoch ist eine gute Durchmischung von grobem und feinem Kompostiergut sehr wichtig. Der Thermokomposter ist eine besondere Variante, da er mit einer wärmedämmenden Schicht ausgekleidet ist. Dies gewährleistet einen optimalen Nährstoffkreislauf, in dem die Organismen auch bei kälteren Außentemperaturen gut arbeiten können. Auch mit wenig Platz können Sie mittels Thermokomposter einfach Ihr organisches Material kompostieren.
Wie unterschieden sich offene und geschlossene Kompostierung?
Offene Kompostierung | Geschlossene Kompostierung |
Komposthaufen | Thermokomposter / Schnellkomposter |
ideal für große, naturnahe Gärten | geeignet für kleine Gärten oder Mehrfamilienhäuser |
Holzlatten oder Metallkomposter, Grabgabel | Anschaffungskosten höher als bei offener Kompostierung |
geeignet für große Mengen an organischem Abfall | ideal für kleinere Mengen an organischem Material |
Luft- und Wasseraustausch ist möglich | luft- und wasserabgeschlossene Kompostierung |
sollte nicht in der prallen Sonne stehen, da die Austrocknung zu stark ist | kann sonnig stehen |
sollte vor Regen geschützt stehen bzw. bei ausdauerndem Regen abgedeckt werden können | kann im Regen stehen |
Nagetiere können zum Problem werden | keine Gefahr vor Mäusen und Ratten |
Kompostierbares und nicht kompostierbares Material
Nicht alles organische Material darf auf den Kompost. Um hochwertigen biologischen und unschädlichen Kompost im eigenen Garten nutzen zu können, ist es wichtig, dass nur geeignetes Material auf den Kompost gelangt. Daher sollten Sie die Ausnahmen kennen, die nicht auf den Kompost dürfen. Nur so können Sie mit dem Komposthaufen wertvollen Humus produzieren. Achten Sie beim Kompost anlegen darauf, dass Sie Schutzgitter am Boden einsetzen und dadurch unerwünschte Tiere abhalten.
Folgendes organische Material darf auf den Kompost:
- Algen aus dem Gartenteich
- Äste und Zweige (zerkleinern oder häckseln)
- Eierschalen
- Erde aus dem eigenen Garten
- Gemüsereste
- Gartenabfälle
- Grünschnitt
- holziges Schreddermaterial
- Hühnermist (in Kleinmengen)
- Kaffeesatz/Teebeutel
- Kleintierkot (Mist von Hasen in Kleinmengen)
- Küchenabfälle
- Laub
- Obstreste
- Pappe (zerkleinert)
- Rasenschnitt (trocken; in dünnen Schichten)
- verbrauchte Blumenerde (die beim Umtopfen anfällt)
Nicht geeignet für den Kompost ist folgendes:
- Asche von Briketts
- Brot
- Essensreste
- farbige Zeitungen/beschichtetes Papier
- Glas
- Katzenstreu (im Katzenkot können Toxoplasmose-Erreger enthalten sein)
- Knochen/Fleisch
- kranke Pflanzen (Wurzel- oder Stängelfäule und Welkeerkrankung)
- Laub in zu großen Mengen von Kirschlorbeer, Nussbäumen, Kastanienbäumen, Eichen und Platanen (es verrottet zu langsam)
- Leder
- Metall
- Nussschalen (verrotten zu langsam)
- Plastik
- samentragende Unkräuter
- Schalen von Zitrusfrüchten und Bananen
- Pflanzen- und Schnittblumen bei unbekannter Herkunft (können Pestizidrückstände enthalten)
- Steine
- Steinkohlenasche
- Windeln
- Wurzelunkräuter (Giersch und Quecke)
- Wurzeln von Gehölzen (verrotten zu langsam)
Wissensfakt: Bei Krankheits- oder Schädlingsbefall an Blättern und Früchten wie Mehltau, Schorf, Blattfleckenkrankheiten oder Blattlausbefall ist eine Kompostierung möglich. Achten Sie darauf, dass die befallenen Pflanzenteile mit Grasschnitt oder anderem dichten Material bedeckt werden. So wird die Verbreitung der Erreger verhindert und durch die Verrottung werden Sporen oder Schädlinge abgetötet.
Kompost richtig anlegen – unsere Schritt-für Schritt-Anleitung
Nachfolgend erfahren Sie, wie Sie bei einer offenen Kompostierung den Kompost anlegen.
1. Schritt: Geben Sie auf den Boden zunächst ein Schutzgitter. Dadurch stellen Sie sicher, dass es im Kompost keine Wühlmäuse und andere Nager gibt. Ideal ist ein Schutzgitter aus verzinktem Metall mit einer Maschenweite von 6 mm, um selbst kleinen Nagern das Eindringen zu verhindern.
2. Schritt: Als nächstes wird auf das Schutzgitter eine Schicht grobes Material gegeben. Dies können zerkleinerte Äste und Zweige, Grünschnitt, Reisig, Holzhäcksel oder Schnittgrün sein. Diese bis zu 20 cm hohe Schicht sorgt für eine gute Durchlüftung und Drainage.
3. Schritt: Geben Sie als nächstes eine flache Schicht (5 bis 10 cm) Gartenerde auf das grobe Material. Die in der Erde enthaltenen Mikroorganismen dienen als Starter für die Kompostierung. Falls Sie keine Gartenerde zur Verfügung haben, können Sie Kölle Bio Hochbeet Grundfüllung und Kölle Bio Hochbeet Kompost nehmen oder mit Schritt 4 fortfahren.
4. Schritt: Geben Sie nun regelmäßig dünne Schichten von Gartenabfällen und Küchenabfällen auf den Kompost. Ideal ist es, wenn Sie als Zwischenschritt immer wieder Gartenerde einfüllen können. Diese Schicht fördert die Zersetzung, ist jedoch nicht zwingend. Grundsätzlich schichten Sie dann im Wechsel in dünnen Schichten Rasenschnitt, dünne Äste und Laub ein. Wiederholen Sie die Schritte so lange, bis der Komposthaufen eine Höhe von 1 bis 1,2 m hat.
5. Schritt: Die letzte Schicht auf dem Kompost ist wesentlich. Das Einschichten in den Komposthaufen wird durch das sogenannte Abdecken beendet. Die Schutzschicht aus trockenem Grasschnitt, Laub oder Stroh hilft der Zersetzung. Bewährt hat sich auch das Bepflanzen des Komposthaufens. Hierfür eignen sich Kapuzinerkresse, Kürbisse, Tagetes, Phacelia oder Buchweizen.
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Kompostieren kann je nach Material, das anfällt, variieren. Achten Sie aber darauf, dass Sie den Kompost möglichst abwechslungsreich bestücken. Durch die vielfältigen Abfälle entstehen eine gute Mischung und wertvoller Dünger. Zur Beschleunigung der Rotte geben Sie über jede Schicht Kölle's Bester Kompostbeschleuniger. Dosieren Sie das Hilfsmittel nach Packungsangabe.
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Weitere Tipps zur Kompostierung
- Der Kompost sollte nicht nass sein, denn ohne optimale Belüftung können sich die organischen Materialien nicht zersetzen. Dann beginnt der Kompost zu faulen und zu gären. Daher sollten Sie besonders bei Rasenschnitt darauf achten, dass dieser nur dünn auf den Kompost geschüttet wird oder vor der Kompostierung leicht abtrocknet.
- Mischen Sie grobes Material unter, um die Belüftung anzukurbeln. Im Schichtprinzip können Sie so krautiges und holziges Material optimal kompostieren.
- Eine dünne Schicht Pappe oder Papier kann bei feuchtem Material helfen, dass es nicht zur Schimmelbildung oder Vernässung kommt.
Tipp: Sollte der Kompost zu trocken sein, können Sie Wasser hinzugeben, um die Zersetzung zu ermöglichen. Dies ist vor allem in sehr trockenen Sommern und an sonniger Lage wichtig. Optimal ist es, wenn Sie den Kompost im Halbschatten anlegen.
Kompost umsetzen
Es gibt keine allgemeingültige Regel, wie oft Sie Ihren Kompost umsetzen müssen, dennoch empfiehlt sich das Umschichten mindestens einmal im Jahr. Gerne können Sie den Kompost auch alle drei bis vier Monate umsetzen. Das Umschichten des organischen Materials kann im Herbst oder Frühjahr stattfinden. Optimal ist es, wenn Sie den Kompost bei trockenem Wetter umsetzen.
3 Gründe für das Kompost umsetzen
- Das organische Material wird neu durchmischt.
- Die Verrottung wird durch das Umsetzen beschleunigt.
- Schimmelbildung wird durch Kompost umsetzen minimiert.
Beim Kompost umsetzen ist es nötig, dass Sie Platz für einen zweiten Kompost haben. Optimal ist ein Ort direkt neben dem bisherigen Kompost. Das nicht verrottete Material vom bestehenden Kompost wird als Bodenschicht des 2. Komposts verwendet. Schichten Sie das organische Material vom einen in den anderen Kompost. Je nach Verrottung kommt ab der Hälfte gut verrottetes Material, das direkt im Garten verwendet werden kann. Werfen Sie den Kompost durch ein Sieb und gewinnen Sie so feine, gebrauchsfertige Erde.
Nicht verrottetes Material wird in den 2. Kompost gegeben und die Umschichtung komplett bis zum Schutzgitter durchgeführt. Empfehlenswert ist, dass Sie beim Kompost umschichten wenn möglich Gartenboden als Zwischenschichten einfüllen. Zur Beschleunigung der Rotte empfiehlt sich beim Umschichten der Einsatz von Kölle's Bester Kompostbeschleuniger. Das Naturprodukt hilft bei der Zersetzung des organischen Materials. Grundsätzlich gilt, je öfter Sie den Kompost umsetzen, desto schneller findet die Zersetzung statt.
Kompost ausbringen
Grundsätzlich können Sie ganzjährig Kompost ausbringen. Je nach Zustand des organischen Materials ist der Einsatz möglich. Grober Kompost eignet sich als Material zum Mulchen unter Bäumen und Hecken oder für Gartenwege. Feiner Kompost ist ideal für das Hochbeet und zum Pflanzen von Gemüsepflanzen, Stauden und Gehölzen. Verzichten Sie auf den Einsatz von Kompost beim Umtopfen von Zimmerpflanzen. Frischer Kompost kann zu hohe Mengen an Stickstoff und anderen Nährstoffen haben. Daher ist Kompost für Zimmerpflanzen und Kräuter nicht geeignet. Für das Einpflanzen von Beet- und Balkonpflanzen und Kübelpflanzen sollten Sie Kompost mit Blumenerde mischen.
5 wesentliche Fragestellungen beim Kompostieren
1. Soll man den Kompost wässern?
Ob Kompost gewässert werden muss oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine generelle Antwort auf die Frage, ob man Kompost wässern soll, gibt es nicht. Wesentliche Punkte für das Wässern von Kompost sind:
- Standort des Komposts (im Schatten trocknet das organische Material langsamer aus)
- Abdeckungen verhindern Niederschlag und ein Wässern kann notwendig werden
- Verhältnis krautiges und holziges Material
- Temperaturen
Vor allem in heißen Sommern kann es dazu kommen, dass der Komposthaufen austrocknet und Sie den Kompost gießen müssen. Sie erkennen dies an der rissigen Oberfläche. Teilweise sind auch Ameisen ein Indikator dafür, dass Sie den Kompost wässern sollten. Für eine optimale Zerrsetzung des organischen Materials sind Kompost- und Regenwürmer notwendig. Diese sind neben Mikroorganismen auf gleichmäßige Feuchtigkeit im Kompost angewiesen. Daher kann ein Wässern im Sommer notwendig sein. Ist der Kompost zu trocken, wird die Verrottung verlangsamt bzw. gestoppt. Wässern Sie daher im Sommer den Kompost bei Bedarf und unterstützen Sie die Zersetzung. Bei sehr trockenen Bedingungen kann es sein, dass Sie die Oberfläche mit einer Hacke leicht lockern müssen, bevor Sie sie mit Wasser befeuchten.
Wissensfakt: Im Sommer kann sich ein Kompost zu einem Brandherd entwickeln. Insbesondere an sonnigen und heißen Standorten kann sich das organische Material selbst entzünden. Daher ist es wichtig, dass der Kompost gleichmäßig feucht ist. Optimal ist ein Standort im Halbschatten!
2. Das Kompostmaterial zersetzt sich schlecht – was kann ich tun?
Die Zersetzung des organischen Materials hängt von vielen Faktoren ab. Wesentlich für die Verrottung sind die Kompost das Material und die notwendigen Mikroorganismen, Regenwürmer und Kleinstlebewesen.
Folgende Dinge können Sie tun, wenn sich das Kompostmaterial schlecht zersetzt:
- Kompost umschichten
- Zugabe von Kompostbeschleuniger
- Kompost gießen
- Kompost trockener halten
- dünnere Schichten einfüllen
- Zusammensetzung der Materialien verändern (meist ist der Anteil an kohlenstoffhaltigem Material zu hoch. Hier kann eine Schicht mit Grünabfällen, Mist oder Rasenschnitt helfen)
Wissensfakt: Für eine optimale Rotte ist das C/N-Verhältnis des Kompostgutes wesentlich. Ideal ist ein C/N-Verhältnis von 15:1 bis 25:1. Daher ist es ratsam, immer mehr braune Materialien, die Kohlenstoff (C) enthalten, als grüne Materialien, die Stickstoff (N) enthalten, einzuschichten. Viel Kohlenstoff enthalten: Stroh, Hackschnitzel, Äste und Laub. Viel Stickstoff enthalten: Grünschnitt, Gemüseabfälle, Grasschnitt.
3. Mein Kompost schimmelt – was kann ich tun?
Schimmelpilze können zum Verrottungsprozess auf dem Kompost gehören. Das weiße Geflecht ist natürlich, jedoch meist ein Zeichen für eine zu schlechte Durchlüftung oder zu viel Feuchtigkeit im Kompost. Durch das regelmäßige Umschichten verhindern Sie, dass der Kompost schimmelt. In geringen Mengen ist Schimmel im Kompost zu vernachlässigen. Treten größere Mengen beim Kompostieren auf, sollten Sie darauf achten, dass Sie mehr kohlenstoffhaltiges Material einschichten. Nasses Material sollten Sie erst an anderer Stelle trocknen, bevor Sie es auf den Kompost geben. Auch wenn Kompost schimmelt, kann er im Garten verwendet werden. Meist verschwinden die weißen Geflechte, sobald das organische Material dünn ausgebracht ist.
4. Mein Kompost stinkt – was kann ich tun?
Stinkt der Kompost, ist meist zu wenig Sauerstoff für die Verrottung vorhanden. Das organische Material beginnt unter Luftabschluss zu faulen. Die Folge sind stark riechende Abbauprodukte wie Schwefelwasserstoff und Buttersäure.
3 Ursachen, wieso Kompost stinkt
- zu dicke Schichten mit Rasenschnitt und anderem feuchtem Material
- zu wenig Sauerstoff im Kompost
- Temperatur
Streuen Sie eine dünne Schicht Kompostbeschleuniger, Kalk oder Steinmehl auf den Kompost und verhindern Sie somit schlechte Gerüche. Weiter sollten Sie bei schlecht riechendem Kompost darauf achten, dass Sie den Kompost regelmäßig umsetzen und grobes Material zur besseren Durchlüftung einschichten. Wenn Sie mit einem Thermokomposter Ihre organischen Abfälle kompostieren, vermeiden Sie, dass der Kompost stinkt, da durch höhere Temperaturen eine schnellere Verrottung stattfindet.
5. Was geschieht mit dem Kompost im Herbst?
Haben Sie erst frisch damit begonnen, Ihre organischen Abfälle selbst zu kompostieren, dann belassen Sie den Komposthaufen über den Winter an seiner ursprünglichen Stelle. Regenwürmer und Mikroorganismen zersetzen die Gartenabfälle und lassen wertvollen Humus daraus entstehen. Die Dauer der Rotte hängt wesentlich vom Komposter, dem Zustand des organischen Materials, den Temperaturen und der Feuchtigkeit ab.
Tipp: Vor allem im Herbst gibt es viele Möglichkeiten Kompost im Garten zu verwerten. Kompost fördert nachhaltig das Bodenleben und kann somit auf leere Flächen im Herbst ausgebracht werden. Weiter kann Kompost im Herbst als schützende Schicht auf den Boden bei Hecken und Obstgehölze geschichtet werden. Auch bei Neuanlage von Hochbeeten kann Kompost im Herbst als 1. Schicht verwendet werden.
Weitere häufige Fragen zu Kompost anlegen
Mit Kompostbeschleuniger wird die Zeit der Verrottung verkürzt. Das in Form von Pulver oder Granulat erhältliche Material unterstützt den Zersetzungsprozess wesentlich. Die im Kompostbeschleuniger enthaltenen Bestandteile helfen den Mikroorganismen, die das organische Material zersetzen. Hauptbestandteil von Kompostbeschleuniger ist kohlensaurer Kalk. Natürlich beschleunigen können Sie den Kompost mit einer Jauche aus Brennnesseln, Beinwell, Farnen und Baldrian. Weiter ist eine dünne Schicht Gartenerde zwischen dem organischen Material für den Prozess der Zersetzung förderlich.
Es ist ratsam, dass Sie Ihren Kompost im Winter abdecken. Zu viel Feuchtigkeit schadet dem organischen Material. Es kommt schnell zur Vernässung bzw. Fäulnisbildung. Decken Sie den Kompost im Winter mit einem wasserabweisenden Vlies oder einer Folie ab.
Gut verrotteter Kompost kann als 2. Schicht im Hochbeet verwendet werden. Achten Sie darauf, dass Kompost nicht als oberste Schicht dient. Kompost hat unterschiedliche Mengen an Nährstoffen und kann bei bestimmten Kulturen nachteilig sein. Daher sollten Sie als oberste Schicht im Hochbeet immer Hochbeeterde verwenden.
Ob Sie Kompost in den Boden einarbeiten oder nicht, hängt vom Reifezustand des organischen Materials und der Jahreszeit ab. Frischen, noch nicht völlig zersetzten Kompost sollten Sie nur oberflächlich ausbringen und nicht einarbeiten. Alter, gut verrotteter Kompost kann mit Pflanzerde gemischt zum Einpflanzen von Heckenpflanzen, Rosen, Bäumen und Stauden verwendet werden. Auch bei der Neuanlage von Rasen kann gut verrotteter Kompost in Kombination mit Rasenerde eingesetzt werden.
Kompost ist das Endprodukt, das aus organischen Abfällen bei Verrottung entsteht. Mittels Mikroorganismen entsteht aus organischem Material durch Humifizierung und Mineralisierung hochwertiges Material. Kompost ist als organischer Dünger einzustufen. Wichtig zu wissen ist, dass die Nährstoffgehalte im Kompost von dem kompostierten Material abhängen und sehr stark schwanken. Daher ist Kompost für empfindliche Kulturen bei der Neupflanzung und für Zimmerpflanzen ungeeignet.
Kompostieren im Thermokomposter ist zeitsparend. Bereits nach 4 bis 5 Monaten ist das organische Material im Thermokomposter gut verrottet. Die teilweise wärmeisolierten Wände am Thermokomposter sorgen an kalten Tagen für eine gleichmäßige Temperatur im Komposter. Dadurch wird die Verrottung beschleunigt. Weiter ist die Entnahmeklappe am Boden des Thermokomposters praktisch, um das fertige Material zu entnehmen. Wichtig ist, dass Sie die Feuchtigkeit im Thermokomposter regelmäßig prüfen. Bei zu trockenen Bedingungen ist die Zersetzung gehemmt.
Ratten bevorzugen ungestörte, warme Bedingungen mit gleichmäßigem Futterangebot. Ein von unten abgedichteter Schnellkomposter ist eine Möglichkeit, um Ratten zu vermeiden. Bei der offenen Kompostierung sollten Sie darauf achten, dass Nüsse, Gemüsereste und Obst nicht kompostiert werden. So können Sie Ratten auf dem Kompost vermeiden.
Bei der offenen Kompostierung ist das Umsetzen notwendig. Beim Kompostieren im Thermokomposter kann auf ein Umsetzen verzichtet werden, jedoch auch hier fördert das Umschichten die Zersetzung.
Je nach Zusammensetzung des gemischten Materials, Temperatur, Feuchtigkeit und Mikroorganismen dauert es bis zu einem Jahr, bis aus organischen Abfällen fertiger Kompost wird. Ein im Frühling begonnener Kompost kann bis zum Herbst fertig sein. Wird der Kompost im Herbst angelegt, kann es bis zu 12 Monate dauern.
Wird Kompost zu lange gelagert, kommt es zum Nährstoffverlust. Daher ist es spätestens nach 1 Jahr ratsam, den Kompost zu verwenden. Dient der Kompost nur der Abfallverwertung und das Endprodukt soll nicht als Dünger wirken, können Sie den Kompost auch über Jahre belassen und erst wenn die Kompostmiete komplett voll ist, mit der Verwendung im Garten beinnen.
Wurzelunkräuter wie Quecke oder Giersch sollten Sie nie auf den Kompost geben. Samenunkräuter dürfen auf den Kompost, vorausgesetzt, dass diese noch nicht blühen bzw. Samen ausgebildet haben.
Ein Kompost kann ganzjährig angelegt werden. Vor allem im Frühjahr und Herbst, wenn die meisten Gartenabfälle durch Rückschnitt und Ernte anfallen, können Sie mit dem kompostieren beginnen. Aber auch der Sommer ist ein guter Zeitpunkt dafür.
Neben platzsparenden Thermokompostern sind Wurmkisten eine gute Möglichkeit auf dem Balkon organisches Material zu kompostieren. Diese spezielle Form der Kompostierung kann fertig gekauft oder selbst gebaut werden. Im Wurmkomposter werden vor allem organische Abfälle aus dem Haushalt verwertet.
Fakten zu Andreas Schulte:
- Ausbildung: Gartenbau-Techniker
- Im grünen Bereich tätig seit: 1975
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 1984
- Aufgaben: Produktmanager im Einkauf Gartenbedarf
- Für diese Pflanze schlägt mein Herz: Ich liebe weiß blühende Pflanzen
- Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Produkte mit hohem Kundennutzen und gleichzeitiger Schonung für Umwelt und Natur